Zusammenfassung
Zenzl Mühsam war während der 1918 ausgerufenen Bayrischen Räterepublik aktiv. Wenn sie nicht gerade selbst inhaftiert war, organisierte sie Hilfen für politisch Gefangene und setzte sich für deren Amnestie ein. 1924 zog sie nach Berlin und 1927 in die Britzer „Hufeisensiedlung“, wo sie anarchistische und links-sozialistische KameradInnen fand. Nach dem Tod von Erich Mühsam (1878–1934), der nach der Machtübernahme der Nazi-Faschisten im KZ Oranienburg umgebracht wurde, ging Zenzl nach Prag und in die Sowjetunion, um den Nachlass Erichs zu retten. Sie wurde in den Gulag geschickt und schließlich nach Sibirien verbannt.
Schlüsselwörter
- Anarchistin
- Räterepublik
- KZ Oranienburg
- Gulag
- Sibirien
This is a preview of subscription content, access via your institution.
Notes
- 1.
Vor- und Nachname werden in unterschiedlichen Dokumenten unterschiedlich geschrieben: Elena, Helene, Yelena, Jelena Stasova, Stassova.
- 2.
SAPMO/BA, Nachlass 36/640, Bl. 210. Zitiert nach Reinhard Müller: Menschenfalle Moskau. S. 408.
Literatur
Di Schwarzi Chatz. 2010. Kreszentia „Zenzl“ Mühsam. Januar/Februar.
Frauennetz Pankow: frauennetz-pankow.de/wp-content/uploads/2015/10/Vortrag-Mühsam.pdf. Zugegriffen am 20.12.2020.
Hamann, Christoph. 2005. Die Mühsams. Geschichte einer Familie. Teetz: Hendrich und Hendrich.
Hirte, Chris, und Uschi Otten. 1995. Zenzl Mühsam. Eine Auswahl aus ihren Briefen. Lübeck 1995.
Hirte, Chris, und Conrad Piens. 2014. Erich Mühsam. Tagebücher. Heft 7. Berlin: Verbrecher Verlag.
Koch-Baumgarten, Sigrid. 2008. Roberta Gropper. Exil als verdrängte und tabuisierte doppelte Verfolgung. In Gewerkschafterinnen im Widerstand, Hrsg. Siegfried Mielke, 154–161. Essen: Klartext.
Mühsam, Erich. 1919. Tagebücher XXII vom 27. April–13. Juni 1919, S. 3480–3675, Eintrag vom 01.06.1919. http://www.muehsam-tagebuch.de/tb/index.php. Zugegriffen am 25.12.2020.
Mühsam, Erich. 1920. Brennende Erde. München: Kurt Wolff.
Mühsam, Erich. 2003. In Wir geben nicht auf! Texte und Gedichte, Hrsg. Günter Gerstenberg. München: Allitera.
Mühsam, Zensl. 1935. Der Leidensweg Erich Mühsams. Mit einem Vorwort von Werner Hirsch. Zürich: Mopr.
Müller, Reinhard. 2001. Menschenfalle Moskau. Exil und stalinistische Verfolgung. Hamburg: Hamburger Edition.
Notz, Gisela. 2020. Kreszentia (Zenzl) Mühsam (1884–1962). Eine Frau, die in keine Schublade passt. In Wegbereiterinnen. Berühmte, bekannte und zu Unrecht vergessene Frauen aus der Geschichte, Hrsg. Gisela Notz, 188–189. Neu-Ulm: AG SPAK Bücher.
Otten, Uschi. 2003. Überleben für das Werk Erich Mühsams – Zenzl Mühsam in der Falle des Exils. In Jahrhundertschicksale. Frauen im sowjetischen Exil, Hrsg. Simone Barck, Anneke De Rudder und Beate Schmeichel-Falkenberg, 128–141. Berlin: Lukas.
Piorun, Carolin. „Kamerad Zenzl“ – die politische Aktivistin Kreszentia Mühsam. Osmikon. https://www.osmikon.de/en/themendossiers/muenchen-und-die-russische-revolution/biografien/kreszentia-muehsam. Zugegriffen am 23.12.2020.
Rocker, Rudolf. 1949. Der Leidensweg von Zenzl Mühsam. Frankfurt a. M.: Die freie Gesellschaft.
Seltsam, Dr. 2005. Biografie Erich Mühsam. In Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat, Hrsg. Erich Mühsam. Berlin: Karin-Kramer.
Teichmann, Wolfgang. 1992. Der Leidensweg der Zenzl Mühsam. taz. die tageszeitung, 10. März.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2022 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this entry
Cite this entry
Notz, G. (2022). Kreszentia (Zenzl) Mühsam (1884–1962). In: Friedrich, T. (eds) Handbuch Anarchismus . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28531-9_42-1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-28531-9_42-1
Received:
Accepted:
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-28531-9
Online ISBN: 978-3-658-28531-9
eBook Packages: Springer Referenz Sozialwissenschaften & Recht