Zusammenfassung
Wissensorganisation betrifft das Intime der Forschung, den persönlichen Arbeitsstil. Nicht um Methoden im engeren Sinne geht es, sondern um Verfahren und Erfahrungswissen. Vier verschiedene Zugriffe sollen das Thema erschließen. Untersucht werden: (1) die „Einführungen in die Geschichtswissenschaft“, als Orte der fachlichen Selbstreflexion; (2) die Geschichte der Wissensorganisation, als Indikator für die Ausdifferenzierung der Wissensarbeit; (3) Interviews und Fragebögen, als Widerspiegelungen des Nachdenkens über kulturwissenschaftliches Recherchieren, Notieren, Ordnen und Gliedern; hier überrascht die große Bandbreite der Herangehensweisen; schließlich interessiert (4) die Selbstbeobachtung von Wissenschaftler:innen; sie erlaubt einen Einblick in deren „Erkenntnismaschinen“ und „Recherchespeicher“. Die Darstellung endet mit einer Diskussion der Ergebnisse in Hinblick auf die spezifischen Anforderungen der Geschichtswissenschaft an eine angemessene Wissensorganisation.
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Heinen, A. (2022). Wissensorganisation. In: Haas, S. (eds) Handbuch Methoden der Geschichtswissenschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27798-7_4-1
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