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Gender als interdependente Kategorie

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Zusammenfassung

Der Beitrag arbeitet die zentralen Grundideen des kollektiven Buchprojekts Gender als interdependente Kategorie (Walgenbach et al. 2007) heraus. Es wird sowohl der Entstehungskontext rekonstruiert, in dem der Ansatz der ‚interdependenten Kategorien/Dominanzverhältnisse‘ entstanden ist als auch dessen Rezeption skizziert. Schließlich werden einige zentrale Kritikpunkte an dem Ansatz referiert.

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Notes

  1. 1.

    Aufgrund des Namenwechsels von Lann Hornscheidt wurde hier die zweite Ausgabe angeführt.

  2. 2.

    An den Diskussionen über die Artikel war auch Daniela Hrzàn beteiligt. Ursprünglich geplant war zudem ein Artikel über Traveling Concepts sowie ein gemeinsamer Beitrag zum Thema ‚Privilegien sichtbar machen‘.

  3. 3.

    Für Klinger unterscheiden sich die „welthistorischen Herrschaftssysteme“ Klasse, ‚Rasse‘, Geschlecht und Sexualität im Hinblick auf ihre jeweilige Bezogenheit auf Arbeit und damit einhergehende spezifische Fremdheitseffekte (Klinger 2003).

  4. 4.

    Im Jahr 2010 wurde der Artikel ‚Gender als interdependente Kategorie‘ durch das Center for Gender Studies an der Pantheon University Athen übersetzt und erschien in einem Band über Geschlechtertheorien in Deutschland (Walgenbach 2010a).

  5. 5.

    Aufgrund der gebotenen Kürze siehe für ausführliche Belege und Literaturverweise: Walgenbach 2007.

  6. 6.

    Lann Hornscheidt geht der Frage nach, wie eine integrale Sicht auf Interdendenzen durch neue Terminologien sprachlich realisiert werden kann (Hornscheidt 2012).

  7. 7.

    Hier kann ich allerdings nur für mich sprechen und nicht für die anderen Autor*innen des Bandes. Lann Hornscheidt sieht dies z. B. wahrscheinlich kritischer (Hornscheidt 2014, o.S.).

  8. 8.

    An anderer Stelle habe ich bereits argumentiert, dass man Intersektionalität eventuell auch als Oberbegriff fassen könnte, der sich im Sinne Kuhns Paradigma-Definition nicht auf den ‚paradigmatischen Lösungsvorschlag‘ der Straßenkreuzung reduziert, sondern einen größeren gemeinsamen Orientierungsrahmen zur Analyse und Transformation von strukturellen Dominanzverhältnissen offeriert (Walgenbach 2012, o.S.).

  9. 9.

    In einer späteren Publikation argumentieren Krell et al. allerdings differenzierter: „Mit Blick auf Gender folgt daraus, dass es keine ‚reine‘ Frauen- und Geschlechterpolitik geben kann, sondern dabei immer auch weitere Unterscheidungen sowie daran geknüpfte Bewegungen und Politiken berücksichtigt werden müssen“ (Krell et al. 2018, S. 66). Dies entspricht schon eher meinem Verständnis von Gender als interdependenter Kategorie.

  10. 10.

    Aus diesem Grund beziehen sich die folgenden Kritikpunkte ausschließlich auf den Beitrag von Walgenbach 2007.

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Walgenbach, K. (2021). Gender als interdependente Kategorie. In: Biele Mefebue, A., Bührmann, A., Grenz, S. (eds) Handbuch Intersektionalitätsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26613-4_12-1

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