Zusammenfassung
Megatrends wie die fortschreitende Automatisierung in der Industrie, die digitale Transformation von Wirtschaft und Arbeit und der Rückgang und die Alterung des Arbeitskräfteangebots erzeugen einen starken Veränderungsdruck auf die Arbeitsmärkte in Regionen und Kommunen. Doch deren Ausgangsbedingungen können strukturell höchst unterschiedlich ein, weshalb standardisierte Lösungen bei der Gestaltung regionaler Arbeitsmärkte wenig zielführend sind. Statt Fördermittel „mit der Gießkanne“ zu verteilen, bedarf es regional angepasster Arbeitsmarktstrategien, die von den Akteuren vor Ort gemeinsam entwickelt werden. Die kommunalen Wirtschaftsförderungen sind in diesen regionalen Arbeitsmarkt-„Ökosystemen“ ein unverzichtbarer Impulsgeber und Vermittler. Darüber hinaus ist eine Herangehensweise gefordert, die es erlaubt, zukunftsrobuste Arbeitsmarktstrategien auch unter den Bedingungen einer hohen Entwicklungsdynamik und Unsicherheit zu entwickeln. Wie so ein Prozess einer partizipativen Gestaltung einer langfristigen kommunalen Ausbildungs- und Arbeitsmarktstrategie aussehen kann, lässt das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) derzeit in zwei Gebietskörperschaften im Rahmen des Projektes „Konturen der Arbeitswelt 2030“ erproben. Der Beitrag beschreibt die Vorgehensweise im Detail und geht dabei auch auf die Rolle der Wirtschaftsförderung ein.
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Jürgensmeier, H., Schulz-Montag, B. (2021). Zukünftige Arbeitsmärkte und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaftsförderung. In: Stember, J., Fink, A., Pongratz, P., Vogelgesang, M. (eds) Handbuch Innovative Wirtschaftsförderung . Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21597-2_69-1
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