Zusammenfassung
Feministische (Medien- und Kommunikations-)Wissenschaft hat sich mit verschiedenen Traditionen Kritischer Theorie verbündet – mit marxistischer Theorie oder der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule – und in Auseinandersetzung mit postkolonialen, queeren Theorien und den Cultural Studies poststrukturalistische und dekonstruktivistische Ansätze entwickelt. Der Beitrag verbindet die Darstellung der Bezugnahmen auf diese zentralen Traditionslinien – die freilich in sich heterogen sind und zwischen denen es zudem durchaus eine Reihe von Vermittlungsversuchen gibt – mit Hinweisen auf empirische Untersuchungen zur Bedeutung von Geschlecht in Medienkulturen. Gegenwärtige Herausforderungen und offene Fragen an feministische Medien- und Kommunikationsforschung werden angesichts von Wissenschafts-, Medien- und Gesellschaftswandel aufgezeigt und damit knapp diskutiert, unter welchen Bedingungen derzeit kritische Theoriebildung, Forschung und Wissensproduktion stehen und wie feministische Kommunikations- und Medienwissenschaft behindert wird – was sie als eine auf Gerechtigkeit zielende Wissensproduktion einzufordern noch dringlicher werden lässt.
Notes
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Wie auch im Weiteren deutlich wird, bewegen sich Argumentationen häufig theoretisch an Schnittfeldern: In der Tradition von Kritischer Theorie, die mit der marxistischen verwoben ist, entwickelte beispielsweise Regina Becker-Schmidt 1985 ihre These von der doppelten Vergesellschaftung von Frauen und betonte, dass diese nicht nur materiell-ökonomische, sondern auch ideologisch-herrschaftliche Implikationen hat (Becker-Schmidt 2004).
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Knapp (1998, S. 28) unterscheidet dabei postmoderne Theorien und Theorien der Postmoderne: Postmoderne Theorien betrachten Postmoderne als epistemologische Position, während Theorien der Postmoderne diese als Epochenbegriff auffassen.
- 4.
Castro und Dhawan (2005, S. 63) weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Spivak nicht zwischen Feminismus, Dekonstruktion und Marxismus zu vermitteln suche, sondern es ihr daran gelegen sei, Leerstellen und Begrenzungen aufzuzeigen – dies ziele auf ein dekonstruktives „Wieder-Lesen“ Marx‘scher Konzepte.
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