Zusammenfassung
Auf Youtube kann man unter dem Titel Splitting eines der raren Dokumente von einer der wichtigsten künstlerischen Gesten des 20. Jahrhunderts finden. Es handelt sich um ein veristisch anmutendes Video aus dem Jahre 1974, das einen jungen Mann um die dreißig im Anorak, später mit nacktem Oberkörper und Bauarbeiterhandschuhen dabei verfolgt, wie er ein US-amerikanisches Vorstadt-Ein-Familien-Eigenheim mit einer mächtigen Stichsäge in der Mitte zerteilt.
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Notes
- 1.
1975 setzte Matta-Clark in Conical Intersect Schnitte in zwei der Gebäude, die dem Centre Georges Pompidou weichen mussten, und entwickelte im öffentlichen Raum sowie in Alternativgalerien wie 98 Greene Street und 112 Greene Street Werke, die sich in einer künstlerischen Form von Alchimie u.a. mit Bäumen, Kochen und Recycling beschäftigten. Die Interaktion des Körpers mit Natur bzw. Architektur findet sich von seinen frühen Werken wie Rope Bridge (1969) über zahlreiche Zeichnungen von Bäumen, Pfeilen und Piktogrammen, Interventionen an Gebäuden und Performances bis zu den Entwürfen für Ballongebäude (1978) wieder.
- 2.
Sehr viel davon ist im Canadian Centre for Architecture Montréal archiviert, darunter die legendären Karteikarten mit Notizen und Sentenzen. Weitere Dokumente sind auf dem Wege einer Schenkung von Matta-Clarks Witwe Jane Crawford in der Wiener Generali Foundation gelandet.
- 3.
Aus den Notizbüchern, zitiert nach Hubertus von Amelunxen, S. 96.
- 4.
Aus den Notizbüchern, zitiert nach Hubertus von Amelunxen 2012, S. 98.
- 5.
Joseph Kosuth zitiert nach Mary Jane Jacob 1985, S. 111.
Literatur
Cohen, Leonard. 1992. The Future, Nr. 5 Anthem. Columbia.
Graham, Dan. 2012. Architektonische Inspirationsquellen. In Gordon Matta-Clark – Moment to moment: Space, Hrsg. Hubertus von Amelunxen, Angela Lammert und Philip Ursprung, 48–61. Nürnberg: Verlag für moderne Kunst.
Jane Jacob, Mary. 1985. Gordon Matta-Clark: A retrospective. Ausstellungskatalog. Chicago: The Museum of Contemporary Art.
Lammert, Angela. 2012. „It‘s Bauhaus“ – Zweimal Matta-Clark in der Akademie der Künste, Berlin. In Gordon Matta-Clark – Moment to moment: Space, Hrsg. Hubertus von Amelunxen, Angela Lammert und Philip Ursprung, 70–93. Nürnberg: Verlag für moderne Kunst.
Moure, Gloria, Hrsg. 2006. Gordon Matta-Clark, works and collected writings. Madrid: Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia.
Spector, Nancy. 2018. Gordon Matta-Clark. Conical intersect. https://www.guggenheim.org/artwork/5211. Zugegriffen am 01.04.2021.
Ursprung, Philip. 2012. Grenzen der Architektur. In Gordon Matta-Clark – Moment to moment: Space, Hrsg. Hubertus von Amelunxen, Angela Lammert und Philip Ursprung, 29–61. Nürnberg: Verlag für moderne Kunst.
Wigley, Mark. 2012. Anarchitectures: Eine forensische Spurensuche. In Gordon Matta-Clark – Moment to moment: Space, Hrsg. Hubertus von Amelunxen, Angela Lammert und Philip Ursprung, 12–28. Nürnberg: Verlag für moderne Kunst.
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Bude, H., Eckert, A., Haese, I. (2022). Cutting und Splitting: Die Methode Matta-Clark – eine Inspirationsquelle für öffentliche Soziologie?. In: Selke, S., Neun, O., Jende, R., Lessenich, S., Bude, H. (eds) Handbuch Öffentliche Soziologie. Öffentliche Wissenschaft und gesellschaftlicher Wandel. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16991-6_43-1
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