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Austromarxismus und Kritische Theorie

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Handbuch Kritische Theorie

Part of the book series: Springer Reference Sozialwissenschaften ((SRS))

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Zusammenfassung

Der Beitrag fokussiert deutliche Verbindungslinien und Parallelen zwischen dem Austromarxismus, wie er u. a. von Max Adler, Otto Bauer, Karl Renner oder Rudolf Hilferding maßgeblich vertreten wurde, und der Kritischen Theorie des Frankfurter Instituts für Sozialforschung. Hierzu wird in einem ersten Schritt die Forschungsprogrammatik des Austromarxismus genauer beschrieben und im weiteren Verlauf des Beitrags ausführlicher entfaltet, wie er die Programmatik, die Entwicklung und die konkrete wissenschaftliche Arbeit des Frankfurter Instituts für Sozialforschung direkt und indirekt beeinflusst hat. Dabei wird einerseits aufgezeigt, dass die auch für die spätere Programmatik bei Max Horkheimer die wichtigsten Fundamente eines interdisziplinären Materialismus bereits in der später als marginal bzw. marxistische Orthodoxie verunglimpften fünfjährigen Institutsführung durch Carl Grünberg angelegt wurden. Die mehrfache Frontstellung gegen den marxistischen Positivismus, gegen die Theorielosigkeit der offiziell „marxistischen“ Sozialdemokratie und den öden Dogmatismus der Kommunistischen Parteien führten Horkheimer dazu, die Grundlinie der Grünbergschen Forschungsprogrammatik fortzusetzen. Argumentiert wird in diesem Zusammenhang also, dass die viel zitierte und gerühmte Forschungsprogrammatik eines interdisziplinären Materialismus, den Horkheimer in seiner Antrittsrede als Institutsdirektor 1931 skizziert keinen starken Bruch – wie vielfach angenommen –, sondern eine sinnvolle Erweiterung der bisherigen Praxis darstellt. Schließlich wird aufgezeigt, dass auch unter Horkheimers Regime das Institut für Sozialforschung keineswegs Fragestellungen der Ökonomie vernachlässigt hat, sondern theoretische und empirische Arbeiten der Ökonomie einen kontinuierlichen Stellenwert innehatten. Im letzten Teil des Beitrags werden mögliche Verbindungslinien und Anknüpfungspunkte zwischen der Tradition des Austromarxismus als der bis dato elaboriertesten Variante eines offenen Marxismus und der Kritischen Theorie vorgestellt, die eine seriöse theoriehistorische Betrachtung zur Kenntnis nehmen sollte.

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Notes

  1. 1.

    Die Bezeichnung „Austromarxismus“ wurde vor dem ersten Weltkrieg von dem US-amerikanischen Sozialisten und Marxisten Louis B. Boudin geprägt. In der Zeit der ersten österreichischen Republik (1918–1934) wurde daraus ein Schimpfwort, oft zum „Austrobolschewismus“ gesteigert. Otto Bauer hat 1927 in einem Leitartikel der Arbeiter-Zeitung, die verschiedenen Bedeutungen des Terminus und seine Wandlungen skizziert (vgl. Bauer [1927a]/1980).

  2. 2.

    Gleichzeitig versuchte Carl Grünberg, seit 1909 ordentlicher Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Wiener Universität, in Wien ein „soziales Museum“ einzurichten, das als Forschungsinstitut gedacht war und als Heimstätte für verschiedene umfangreiche Spezialbibliotheken dienen sollte.

  3. 3.

    Anders als die meisten zeitgenössischen Marxisten waren die Austromarxisten an der damals noch nicht akademisch etablierten Soziologie stark interessiert. Als 1907 die „Soziologische Gesellschaft in Wien“ gegründet wurde, waren die Austromarxisten vorneweg dabei. Zusammen mit Ludo Hartmann, Rudolf Eisler, Rudolf Goldscheid gehörten Max Adler und Karl Renner zu den Gründungsmitgliedern. Die Wiener Gesellschaft organisierte regelmäßig Seminare und Vorträge, Eduard Bernstein, Georg Simmel und Joseph Schumpeter und viele andere wurden eingeladen und sprachen dort.

  4. 4.

    Darüber hinaus gab es direkte Verbindungen zwischen den Austromarxisten und vielen innovativen Forschergruppen im damaligen Wien, so zum „Wiener Kreis“ der logischen Positivisten, zu den Psychoanalytikern, zu den Sozialpädagogen usw.

  5. 5.

    Der brillante Gustav Eckstein war schon 1916 gestorben. Leo Trotzkij hat ihm einen anrührenden Nachruf gewidmet. Wie Trotzkij standen viele russische Sozialisten in der Emigration in freundschaftlicher Beziehung zu den Wiener Jungmarxisten.

  6. 6.

    Das Bild vom „rechten“ Renner, der den marxistischen Torheiten seiner Jugend abgeschworen habe und gegen die Doktrinäre vom Schlage Otto Bauer einen heroischen Kampf führte, ist daher grundfalsch. Es gehört zum Arsenal der innersozialdemokratischen Kämpfe um das austromarxistische Erbe, als Topos des erklärten Anti-Marxismus, der, Arm in Arm mit den Leninisten, den Austromarxismus als verhängnisvollen Irrweg, seine Protagonisten, namentlich Otto Bauer, als Hauptverantwortliche für den Untergang der ersten österreichischen Republik haftbar zu machen sucht (vgl. als locus classicus für diese Geschichtsklitterung Leser 1968). Ein erster Versuch, Renner gerecht zu werden, liegt jetzt mit der Renner-Biographie von Richard Saage vor (vgl. Saage 2016).

  7. 7.

    Friedrich Adler, ein enger Freund Albert Einsteins, war der prominenteste, aber bei weitem nicht der einzige Naturwissenschaftler in den Reihen der Austromarxisten. Von ihm stammt eine der ersten und einflussreichen methodologischen Schriften der Austromarxisten (vgl. Adler 1918).

  8. 8.

    Zu den Schülern Max Adlers, die nach dem zweiten Weltkrieg im internationalen Marxismus eine herausragende Rolle gespielt haben, gehören Leo Kofler, Lucien Goldmann, Roman Rosdolsky und Maximilien Rubel.

  9. 9.

    Insgesamt erschienen fünf Bände (Band 4 bestand aus zwei Teilbänden). Das Jahrbuch und die Theoriezeitschrift Der Kampf (ab 1908) hatten für die austromarxistische Schule eine ähnliche Bedeutung wie die Schriftenreihe und die Zeitschrift für Sozialforschung für das Institut für die Sozialforschung. Nur waren die Austromarxisten keine Forschergruppe in einem wissenschaftlichen Institut, sondern die intellektuellen und politischen Führer einer sozialen und politischen Massenbewegung (vgl. dazu ausführlich: Klein 2010).

  10. 10.

    Das Programm wurde ausführlich dargelegt im Vorwort zum ersten Band der Marx-Studien von 1904. Als Verfasser des Vorworts firmierten die Herausgeber Max Adler und Rudolf Hilferding (vgl. Adler und Hilferding 1904).

  11. 11.

    So hat Otto Bauer das Programm der Gruppe 1908 formuliert (vgl. Bauer [1908]/1979, S. 937).

  12. 12.

    Diese klar ausgesprochene Einsicht unterscheidet sie von allen Spielarten des dogmatischen, doktrinären „Marxismus“, der bis zum heutigen Tag den Zugang zum originären Marxschen (und Engelsschen) Werk erschwert bzw. versperrt.

  13. 13.

    Leider scheiterte das Projekt am Geldmangel. Siehe zum Wiener Editionsplan von 1911 (Langkau 1983).

  14. 14.

    Auch Rudolf Hilferding hat etliche innovative Beiträge zur Fortentwicklung der Marxschen Ökonomiekritik geleistet, die letzten stammen aus den späten 1930er-Jahren. Otto Bauers unveröffentlichtes Manuskript zur Weltwirtschaftskrise wird 2018 zum ersten Mal veröffentlicht.

  15. 15.

    Das sogenannte Reduktionsproblem, zu dessen Bearbeitung Hilferding eine wichtige Vorlage lieferte, dreht sich um die Frage, wie und warum „kompliziertere“ oder auch „geschicktere“ Arbeit höheren Wert pro Zeiteinheit produzieren kann oder muss als „einfache“ oder „ungeschickte“ (vgl. zur Geschichte dieses Problems in der marxistischen politischen Ökonomie meine Darstellung in Krätke 1997).

  16. 16.

    Der Dissens zwischen Otto Bauer und Max Adler bestand darin, dass Bauer von Adler verlangte, konsequent zu sein, d. h. auch die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie als historische, empirische Sozialwissenschaft zu betreiben. Andere im Umfeld des Austromarxismus haben das später getan, z. B. Hans Zeisel und Edgar Zilsel, die beide erste Versionen ihrer späteren, bahnbrechenden Arbeiten zu einer historisch und sozialwissenschaftlich informierten Wissenschaftstheorie im Kampf veröffentlichten. Otto Bauer hatte seine in der Gefangenschaft in Sibirien geschriebene Studie über Das Weltbild des Kapitalismus mit der Skizze einer noch zu schaffenden, historischen und sozialwissenschaftlichen Erkenntnistheorie (bzw. Wissenschaftstheorie) beendet (vgl. Bauer [1924]/1976, S. 931 ff.). Max Adler hat seine speziell auf die Sozialwissenschaften zugeschnittene Erkenntnistheorie in seinem letzten grösseren Werk noch einmal detailliert vorgetragen (vgl. Adler 1936).

  17. 17.

    Selbstverständlich befasste sich Bauer klassentheoretisch wohl informiert und reflektiert mit den herrschenden und beherrschten Nationen, mit den nationalen Minderheiten, mit Mehrheits- und Minderheitskultur, mit dem Sprachenstreit und Kulturkampf, mit Wanderungsbewegungen und Assimilationsprozessen, alles historisch gut unterbaut und dokumentiert am Beispiel der Länder und Völker Mitteleuropas, insbesondere Österreich-Ungarns. Kaum ein Buch in der Tradition des klassischen Marxismus ist so aktuell wie diese Jugendschrift Otto Bauers, kaum eines ist so vergessen.

  18. 18.

    Mit diesem Buch griff Adler in eine der großen Debatten der Austromarxisten ein, die Debatte um die politische und Staatstheorie des Marxismus, die Anfang der 1920er mit Verve geführt wurde. Die Umwälzungen am Ende des ersten Weltkriegs, die neuen politischen Formationen, die daraus entstanden, hatten diese Debatte notwendig gemacht.

  19. 19.

    Diese Debatte wurde von 1918 bis 1923 hauptsächlich im Kampf geführt. Zahlreiche Nicht-Marxisten waren beteiligt, Otto Neurath, Karl Polanyi und viele andere schrieben dazu.

  20. 20.

    Bis auf Max Adler und zeitweilig Karl Renner hatten die Austromarxisten, eingespannt in die politische Tagesarbeit wie sie waren, einige Mühe, diese Arbeit mit vollem Einsatz zu machen. Was sie dennoch leisteten, auch unter den schweren Bedingungen der Emigration nach 1934, bleibt erstaunlich. Der Plan eines Wiener Instituts für marxistische Forschungen, wie oben erwähnt, scheiterte; nur das Wiener Museum für Gesellschaftsgeschichte konnte in den 1920er-Jahren realisiert werden.

  21. 21.

    Vgl. dazu die Beiträge in Fisahn et al. 2017.

  22. 22.

    Zuvor schon war Grünberg bekannt als Herausgeber, zusammen mit Stephan Bauer und Ludo Moritz Hartmann, der Zeitschrift für Social- und Wirtschaftsgeschichte, die von 1893 bis 1900 erschien.

  23. 23.

    Grünberg war ursprünglich Kathedersozialist und Marxismus-Kritiker. Der Marxismus, so Carl Grünberg 1907, lasse sich „gerade in seinen Hauptlehren ... wissenschaftlich nicht halten“. Er hatte sich, belehrt durch seine Schüler und die „seitherige Entwicklung“, zum Marx-Anhänger gewandelt. Er war und blieb geprägt von der Tradition der jüngeren Historischen Schule samt deren Betonung von exakter historischer Forschung, basiert auf Quellen- und Faktenkenntnis. Wie der alte Marx, war Grünberg ein unverbesserlicher Faktenhuber. Keine schlechte Eigenschaft für einen Sozialwissenschaftler.

  24. 24.

    Carl Grünberg holte 1925 Henryk Grossmann nach Frankfurt als seinen Assistenten. Dessen unbestreitbare Qualitäten als Statistiker und empirisch-historischer Forscher hatten ihn schon viele Jahre zuvor überzeugt und er hatte ihn nach Wien geholt. Grossmann schrieb eine Geschichte der österreichischen Handelspolitik in Galizien, die 1914 in einer von Grünberg herausgegebenen Reihe als Buch veröffentlicht wurde (Grossmann 1914). Kaum hatte Grünberg sein Amt als Institutsdirektor angetreten, begann er, seine ehemaligen Schüler und Kollegen wie Otto Bauer, Friedrich Adler und Max Adler zu Vorträgen nach Frankfurt einzuladen. Die Mitglieder und Studenten des Instituts hatten also in seiner ersten Phase die Gelegenheit, die Protagonisten der austromarxistischen Schule direkt zu sehen und zu sprechen. Otto Bauer, Max Adler und Rudolf Hilferding waren auch in Berlin gelegentlich zu hören, Max Adler nahm regelmäßig an den deutschen Soziologentagen teil.

  25. 25.

    An die Präsenz der Austromarxisten erinnerte sich Wolfgang Abendroth, damals Student in Frankfurt, noch lebhaft: „Er [Grünberg] war Austro-Marxist und machte keinen Hehl daraus. Er sorgte dafür, daβ sich an diesem Institut alle Welt treffen konnte: Man lernte Otto Bauer kennen, Friedrich Adler und Max Adler, viele russische Wissenschaftler“ (Abendroth 1976, S. 67).

  26. 26.

    Das ganze Konstrukt eines „westlichen Marxismus“ entsprang dem Bemühen der Neomarxisten der 1970er-Jahre, sich eine Ehrengarde von prominenten „anti-revisionistischen“ Vorvätern zuzulegen. Nur im Gegensatz zum Aufstieg der Partei- und Staatsideologie des Marxismus-Leninismus hat es einen gewissen Sinn, allerdings um den Preis, dass zahlreiche (sowjet-)russische, polnische oder sonst wie „östlich“ zu verortende marxistische Gelehrte, von den zahlreichen Schulen des japanischen Marxismus ganz zu schweigen, ausgeschlossen werden. Die japanischen und chinesischen Marxisten waren von den westeuropäischen Debatten weit stärker beeinflusst als vom spezifisch russischen Leninismus. Wie man es auch dreht und wendet, die Rede vom „westlichen Marxismus“ bleibt schlechte Geographie, keine Sozialwissenschaft. Die Behauptung angelsächsischer Autoren wie Anderson oder Arnason, „westliche Marxisten“ seien an politischer Ökonomie gründlich desinteressiert gewesen, ist unhaltbar; allerdings gehören derlei Legenden zum Traditionsgepäck des Neomarxismus.

  27. 27.

    Man muss sich dabei in Erinnerung rufen, daβ ein Groβteil der Manuskripte und Notizbüchern von Marx’ Hand, in denen der verschlungene Forschungs- und Lernprozess von Marx (und Engels) dokumentiert wird, damals noch unveröffentlicht und weithin unbekannt waren.

  28. 28.

    Schmidts Behauptung, dass Grünbergs wissenschaftliche Intentionen und Verfahrensweisen die spätere Arbeit des Instituts nicht „spezifisch beeinflusst“ haben, scheint mir übertrieben (Schmidt 1980, S. 7*). Es sei denn, man wollte unter spezifischem Einfluss eine Schulenbildung im Institut verstehen. Dagegen spricht, dass Horkheimers Programmatik keinen wirklichen Bruch mit dem Gerlachschen Gründungsmanifest oder Grünbergs 1924 Forschungsprogramm und -praxis darstellte (siehe dazu unten).

  29. 29.

    Grünberg wie den Austromarxisten war sehr klar, dass Marx’ und Engels’ Forschungsprogramm in einem vordisziplinären Zeitalter entstanden war und daher in keine der inzwischen etablierten akademischen Disziplinen hineingezwängt werden konnte. Da Soziologie wie Philosophie sich zu neuen akademischen Teildisziplinen gemausert hatten, das Versprechen einer sozialwissenschaftlichen Synthese mit Hilfe einer neuen „Integrationswissenschaft“ wenig glaubhaft schien, blieb nur der Ausweg einer interdisziplinären Forschungspraxis. Die konnte entweder zu neuen Interdisziplinen kreuz und quer zur bisherigen disziplinären Struktur oder zur Transdisziplinarität, zu einer neuen „Einheit der Sozialwissenschaften“ führen.

  30. 30.

    Felix Weils Memorandum an den Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung vom 01.11.1929 befindet sich im Frankfurter Universitätsarchiv unter den Kuratoriumsakten 3/30 – 17 Institut für Sozialforschung. Das Memorandum wurde mehrfach vorgestellt, so bei Kluke 1972, S. 413 ff., Migdal 1981, S. 108 ff., Buckmiller 1988, S. 174 ff.

  31. 31.

    Vgl. Pollock 1923. Es war auch Pollock, der 1926 eine ausführliche Anti-Kritik zu Werner Sombarts endgültiger Abrechnung mit dem Marxismus schrieb (Pollock 1926).

  32. 32.

    Vgl. Pollock 1929. Die Schriftenreihe des Instituts hieβ offiziell „Schriften des Instituts für Sozialforschung an der Universität Frankfurt am Main, herausgegeben von Carl Grünberg“. Nach der bestgeglaubten Legende interessierten sich die „westlichen Marxisten“ (als deren wichtigste Vertreter einige Protagonisten der Frankfurter Schule gesehen werden) nicht für politische Ökonomie. Dass die ersten Buchpublikationen, mit denen das Institut für Sozialforschung hervortrat, gewichtige Bücher zur politischen Ökonomie und nicht zur Philosophie waren, wird geflissentlich übersehen.

  33. 33.

    Die schon erwähnten Dissertationen von Mandelbaum und Brockschmidt wurden allerdings 1926 und 1927, also noch in der Ägide Grünberg, erfolgreich abgeschlossen, aber nicht mehr in der Schriftenreihe veröffentlicht. Über Katz’ Arbeit zum Austromarxismus oder Biehahn Studie zum Leninismus ist nichts weiter bekannt.

  34. 34.

    Gemeint war, dass die Austromarxisten in der Diskussion der Marxschen Reproduktionsschemata eine Art „Gleichgewicht“, ja sogar einen möglichen „gleichgewichtigen“ Akkumulationspfad zu skizzieren versucht hatten. Das war genau Marx’ Absicht, er hatte die Sache nur nicht zu Ende geführt, wie Rosa Luxemburg ganz richtig bemerkte.

  35. 35.

    Es sind genau diese starken Behauptungen Grossmanns, die die Neue Linke in Deutschland und anderswo schon in den 1960er-Jahren faszinierte. Sie glaubte ihm aufs Wort, wie auch die heutigen Anhänger Grossmanns vor allem in der Englisch sprechenden Welt.

  36. 36.

    Friedrich Pollock, der eine Menge von der Sache verstand, hatte die Publikation von Grossmanns Buch mit einigen Bauchschmerzen und Bedenken passieren lassen, immerhin ging es um die erste Buchpublikation des Instituts, mit der man Flagge zeigen wollte. Aus Loyalität gegenüber Grünberg, dessen Assistent Grossmann noch immer war, hielt er aber seine Kritik zurück, wie er später in einem Privatbrief an Max Horkheimer eingestand. Grossmann hatte einen zweiten Band angekündigt, in dem er etliche der in seinem Buch offen gebliebenen, bzw. per Behauptung erledigten Probleme untersuchen wollte. Dass dieser nie erschien, hängt wahrscheinlich auch mit der durchaus skeptischen Aufnahme seines Buchs im Institut (nicht nur durch Pollock) zusammen. Bis zu seinem Tode kämpfte Grossmann mit diversen Anti-Kritiken, die entsprechenden Manuskripte befinden sich heute in seinem Nachlass in Warschau.

  37. 37.

    Das galt insbesondere für das „Zusammenbruchsgesetz“, das er Marx zuschrieb. Grossmann lebte in dem Wahn, es müsse sich in den Marxschen Manuskripten doch eine ausformulierte Fassung dieses „Gesetzes“ finden lassen. Nachgeforscht hat er nicht, obwohl das leicht möglich gewesen wäre.

  38. 38.

    Dennoch kam es nicht zum Bruch, vermutlich weil Grünberg schon zu krank war, um Grossmanns Buch noch zur Kenntnis nehmen zu können. Zur Festschrift für Grünberg 1932 steuerte Grossmann noch einen Aufsatz bei, die letzte Verbeugung vor seinem Förderer und Chef.

  39. 39.

    Vgl. Helene Bauer 1929. Helene Bauer hatte auch Sternbergs Imperialismus Buch im Kampf kritisiert. In beiden Fällen darf man annehmen, dass Otto Bauer weitgehend mit den Ansichten seiner Frau übereinstimmte. Den besten Überblick über die Grossmann-Debatte der Zeit geben Howard und King (1989).

  40. 40.

    Die Trennung von Grossmann erfolgte erst viele Jahre später, im US-amerikanischen Exil. In den ersten Jahren der Ägide Horkheimer orientierte sich Grossmann um auf sozialhistorische Arbeiten über die Entstehung des bürgerlichen Weltbildes und der modernen Wissenschaft (vgl. Grossmann 1935). Ironischerweise passte diese Grossmannsche Arbeit über die Entstehung der modernen Naturwissenschaften im Kontext der frühen Manufakturperiode des Kapitalismus viel besser in Grünbergs Forschungsprogramm als seine Studien zur Marxschen Ökonomie. Abgesehen von der Enttäuschung über die allseits unfreundliche Aufnahme seines Buchs spielte bei Grossmann auch ein politisches Motiv mit. Er sollte die Arbeit Franz Borkenaus, eines abtrünnigen Kommunisten, kritisieren.

  41. 41.

    In der Theoriezeitschrift der Komintern, Unter dem Banner des Marxismus, die auch in einer deutschsprachigen Ausgabe verbreitet wurde, waren Generalabrechnungen mit den Austromarxisten an der Tagesordnung (vgl. für viele Thalheimer 1925/26, 1928).

  42. 42.

    Was den Vorrang sozialphilosophischer Überlegungen und insbesondere die Bedeutung des philosophischen Materialismus angeht, gab es einen deutlichen Dissens zwischen Horkheimer und vor allem Max Adlers zahlreichen Versuchen, die „materialistische Geschichtsauffassung“ ohne Bezug auf einen philosophischen Materialismus zu begründen. Adler umfangreichster Versuch einer Gesamtdarstellung, in zwei Bänden 1930 und 1931 veröffentlicht (weitere Teile erschienen posthum, in den 1960er-Jahren), paradoxerweise „Lehrbuch der materialistischen Geschichtsauffassung“ betitelt, fand keine gute Aufnahme. Auch nicht am Frankfurter Institut. Horkheimers einzige explizite und sehr kritische Auseinandersetzung mit Max Adlers Philosophie in der Zeitschrift für Sozialforschung stammt aus dem Jahre 1933 (vgl. Horkheimer 1933). Ausführlich hat sich nur Herbert Marcuse mit Adlers Sozialphilosophie befasst und ihn heftig kritisiert (vgl. Marcuse 1930).

  43. 43.

    Grünberg hatte sich in der Tat stark auf den Aufbau der Infrastruktur eines Forschungsinstituts konzentriert. Als er nach Frankfurt kam, dachte er, wenigstens acht Jahre Zeit zu haben bis zu seinem vertragsgemäßen Ausscheiden als Direktor im Jahre 1932. Daher betrieb er Bibliotheksaufbau und Materialsammlung mit Vorrang, auch um seinen künftigen Doktoranden und Mitarbeitern die Minimalbedingungen für produktives Arbeiten bieten zu können. Horkheimer hatte dank Grünbergs Vorarbeit diese Sorgen nicht mehr.

  44. 44.

    Man muss sich vergegenwärtigen, dass die neoklassische Ökonomie damals, zu Anfang der 1930er-Jahre, noch keineswegs die akademische Ökonomie dominierte, jedenfalls nicht in Deutschland. Die deutschen Ökonomen sind historisch Spätbekehrte, daher heute umso wütendere Anhänger der reinen neoklassischen Lehre. Zu Horkheimers Zeiten gab es noch zahlreiche Vertreter der jüngeren Historischen Schule auf den Lehrstühlen für Nationalökonomie an deutschen Universitäten. In Frankfurt lehrte Franz Oppenheimer, alles andere als ein Neoklassiker, der junge Adolph Löwe übernahm nach Grünbergs Erkrankung dessen Lehrstuhl für politische Ökonomie an der Frankfurter Universität, der an das Institut für Sozialforschung gekoppelt war. Auch Löwe, ein Schulfreund Max Horkheimers, verstand sich nicht als Neoklassiker, hielt aber sehr viel von empirisch-statistischer Wirtschaftsforschung.

  45. 45.

    Allein dieser Satz zeugt von einer weit aufgeweckteren Marx-Lektüre des jungen Horkheimer als sie bei den meisten der heutigen Anhänger der Kritischen Theorie zu finden ist.

  46. 46.

    Als Pollock dies schrieb, war in der radikalen Linken, nicht nur in Deutschland, das Gerede von der Todeskrise, vom nahen Ende des Kapitalismus beliebt und weit verbreitet. Der Kapitalismus sei am Ende, hieß es, er sei als sterbendes System zu betrachten, das all seine Möglichkeiten bereits erschöpft habe, selbst weiterer technischer Fortschritt sei ausgeschlossen. Das war die sovielte gedankenlose Wiederholung des Kardinalfehlers von Lenin und einer Reihe anderer Enthusiasten, die schon lange vor dem Ersten Weltkrieg zu sehen meinten, dass der Kapitalismus endgültig an seine Grenzen gestoßen sei, nicht mehr weiter und daher leicht umgestoßen werden könne, selbst mit einem Coup in einem Land wie Russland, das sich noch an der Peripherie der kapitalistischen Entwicklung befand. Der Urheber dieser Untergangsprophezeiungen war übrigens kein Marxist, sondern der britische Liberale John A. Hobson.

  47. 47.

    Herbert Marcuse war einer der ersten, der die Bedeutung der 1932 zum ersten Mal veröffentlichten Ökonomisch-philosophischen Manuskripte von 1844 aus dem Marxschen Nachlass erkannte. Er würdigte sie in einem langen Beitrag in der Gesellschaft, der Theoriezeitschrift der SPD, deren Chefredakteur kein anderer war als der alte Austromarxist Rudolf Hilferding (vgl. Marcuse 1932).

  48. 48.

    Dazu gehörten Renners Versuch einer Reformulierung der Soziologie und, im Anschluss an Otto Bauer, einer erneuten Rekonstruktion des Weltbilds der Moderne (Renner 1952, 1954).

  49. 49.

    Ausführlicher hat sich Habermas vor allem mit Max Adlers Versuchen zur philosophischen Begründung der materialistischen Geschichtsauffassung befasst. Anders als Horkheimer konnte Habermas dem Adlerschen Sozialapriori durchaus etwas abgewinnen (vgl. Habermas 1983). Die kurzlebige Wiederentdeckung des Austromarxismus in Italien und in der Bundesrepublik (vgl. Abendroth 1982) hat allerdings kaum zu einer ernsthaften Beschäftigung mit dem theoretischen Erbe dieser „Reformisten“ und „Revisionisten“ geführt (vgl. Krätke 1997).

  50. 50.

    Vgl. zu den engen Kontakten zwischen den Austromarxisten und dem „Wiener Kreis“, die über Otto Neurath liefen: Sandner 2014.

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Krätke, M.R. (2018). Austromarxismus und Kritische Theorie. In: Bittlingmayer, U., Demirovic, A., Freytag, T. (eds) Handbuch Kritische Theorie. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12707-7_9-1

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