Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund wachsender gesellschaftlicher Vielfalt entwickelt sich Diversity Kompetenz zu einer wichtigen Schlüsselqualifikation. Bisher wenig berücksichtigt wurde die Diversity Dimension Behinderung, die im Kontext der UN-Behindertenrechtskonvention an Bedeutung gewinnt. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der (zumeist „unsichtbaren“) Gruppe der Studierenden mit Behinderungen, die eine vernachlässigte inländische Fachkräfteressource darstellt, sowie deren Übergang ins Arbeitsleben. Es zeigen sich vor allem strukturelle Probleme bei der Gestaltung des beruflichen Lebenslaufs sowie psychologische Barrieren am Übergang, die zu einer Benachteiligung der Zielgruppe auf dem Arbeitsmarkt führen. Bisher existierende Unterstützungsangebote und -strukturen werden wenig genutzt, sind nicht barrierefrei oder nicht zielgerichtet genug. In einem Ausblick wird angedacht, wie Diversity Strategien bzw. die Steigerung von Diversity Kompetenz der beteiligten Akteur_innen dazu beitragen können, bestehende Barrieren zu überwinden und die chancengerechte Teilhabe von Akademiker_innen mit Behinderungen zu ermöglichen.
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Bauer, J., Groth, S., Niehaus, M. (2015). Diversity Kompetenz für den Übergang Studierender mit Behinderungen ins Arbeitsleben. In: Genkova, P., Ringeisen, T. (eds) Handbuch Diversity Kompetenz: Gegenstandsbereiche. Springer Reference Psychologie . Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08932-0_35-1
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