Zusammenfassung
Durch das Hinzuziehen externer Beratung durch Institutionen, Unternehmen (zumeist Dienstleister) oder Einzelpersonen bzw. Personengruppen erhoffen sich politische Parteien exklusive Unterstützung in ihrem Handeln, primär eigene Vorteile im Parteienwettbewerb. Parteien setzen dabei hauptsächlich auf zielorientiertes Anwendungs- und Erfahrungswissen. Angesichts des Metaprozesses der Medialisierung von Politik und der relativ geringen Finanzausstattung der Parteien kommen den wettbewerbsrelevanten Bereichen im Feld der Darstellungspolitik eine überragende Bedeutung zu (Kommunikation allgemein und Wahlkampf im Besonderen). Die Meinungsforschung nimmt aufgrund der für Strategieentscheidung wichtigen Datengrundlage zwar eine Sonderrolle ein, rein quantitativ bestimmen aber andere kommerzielle Agenturen als Anbieter deutlich das Bild. Nicht unterschätzt werden sollte auch die Bedeutung der parteinahen Stiftungen, die in jüngster Zeit ihre Beratungstätigkeiten erweitert haben.
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Jun, U. (2016). Spitzenakteure der Parteien. In: Falk, S., Glaab, M., Römmele, A., Schober, H., Thunert, M. (eds) Handbuch Politikberatung. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07461-6_16-1
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