Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts

Zusammenfassung

Das 1899 erschienene kultur- und rassengeschichtliche Werk ist Chamberlains bekanntestes, einflussreichstes und umfangreichstes Buch; es sollte ursprünglich nur eine Vorstudie zu einer Geschichte des 19. Jh.s. sein, die aber nie geschrieben wurde. Im Grunde ohne systematischen Aufbau und immer wieder von langen politischen, ästhetischen, religiösen und naturkundlichen Erörterungen unterbrochen, versuchen die Grundlagen des 19. Jh.s., ein rassengeschichtliches Panorama vom 12. bis zum Ende des 18. Jh.s zu entwickeln, als dessen folgerichtiges ‚physiologisches‘ Resultat Chamberlain das 19. Jh. sieht. Dabei verwirft er zunächst die Epochenaufteilungen der Historiker, leugnet ein Mittelalter oder eine Renaissance und erklärt stattdessen das Jahr 1200 zur entscheidenden Zäsur, in der die römische Welt von der „germanischen“ endgültig abgelöst worden sei. Die germanische Rasse, oder häufig abstrakter: „das Germanische“, ist das wesentliche Subjekt in Chamberlains Geschichtsschreibung. Schon früh habe es sich in herausragenden Gestalten wie etwa Jesus gezeigt, dessen Judentum Chamberlain massiv bestreitet. Seit dem 13. Jh. aber habe es sich organisch zu immer höherer Kultur fortentwickelt.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH