Zusammenfassung
Der Autor der 1868 erschienenen philosophischen Abhandlung beabsichtigt, das Unbewusste als ein umfassendes Prinzip auszuweisen, auf dem jedes Bewusstsein wie die gesamte Natur beruht. In dieser Intention wirken Denkmotive des Deutschen Idealismus fort: Die Überlegungen von Hegel und Schelling zielten auf die Begründung des Absoluten, das Geist und Natur gleichermaßen umfassen sollte. Hartmann spricht nicht mehr vom „absoluten Geist“, sondern vom Unbewussten als dem höheren Bewusstsein, das in allen Individuen und naturhaften Prozessen wirkt. Er folgt darin mehr Schelling als Hegel, wenn er dieses Prinzip als Wille in der Natur fasst. Gleichzeitig schließt er sich Schopenhauer an, indem er die Tätigkeit des Unbewussten in Willens- und Vorstellungsfunktionen beschreibt. Bei Hartmann rückt dieser einheitliche Lebensgrund an die Stelle des einheitlichen Weltgeistes im Deutschen Idealismus.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
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Prechtl, P. (2020). Hartmann, Eduard von: Die Philosophie des Unbewußten. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_9602-1
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