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Cassirer, Ernst: Philosophie der symbolischen Formen

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Kindlers Literatur Lexikon (KLL)
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Zusammenfassung

Auf der Basis erkenntnistheoretischer Abhandlungen, die methodisch der kritischen Transzendentalphilosophie Immanuel Kants verpflichtet sind, und nach geistesgeschichtlichen Studien, in denen die Rolle von Literatur und Philosophie für das humane Selbstverständnis in den Vordergrund tritt, entwickelt Cassirer in dem in drei Bänden 1923, 1925 und 1929 erschienenen Hauptwerk seine Kulturphilosophie. Gemeint ist damit die ausdrücklich als ‚prima philosophia‘ begriffene Fundamentaldisziplin, die nach dem Wesen des Menschen fragt und es in seinen Leistungen ausbuchstabieren will. Kultur ist nach Cassirers Begriff nicht beschränkt auf den spezifischen Bereich verfeinerter geistiger, vorwiegend ästhetischer Ansprüche auf Kreativität, Kommunikation und Unterhaltung; er versteht sie vielmehr als die grundlegende, in alle menschlichen Tätigkeiten ausdifferenzierte Funktion der selbständigen Lebensgestaltung in Gesellschaft und Geschichte. Der Mensch hat seine Wirklichkeit in der Kultur als der Sphäre selbstgeschaffener Werke aller Art. Der Status dieser Werke ist angemessen nicht durch ihren dinglichen Charakter zu bestimmen, sondern allein durch die in ihnen realisierte Bedeutung. Die retrospektiv in Cassirers Essay on Man (1944) gegebene Bestimmung des Menschen als ‚animal symbolicum‘ ist bewusst in der Schwebe gehalten zwischen hermeneutischem und pragmatischem Verständnis: Der Mensch ist das symbolverstehende und das symbolerzeugende Wesen.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH

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Bibliographie

Literatur

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Recki, B. (2020). Cassirer, Ernst: Philosophie der symbolischen Formen. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_9511-1

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