Zusammenfassung
Mit diesem um 1077/78 entstandenen philosophisch-theologischen Traktat, in dem der berühmte ‚ontologische Gottesbeweis‘ niedergelegt ist, wollte Anselm die vielen Beweisgänge des kurz zuvor entstandenen Monologion durch ein einziges Argument ersetzen, das er nach langer Suche in einer plötzlichen Erleuchtung gefunden hatte. Er kleidete den Beweis in eine „Ansprache“ an Gott oder die Seele – das Monologion hatte noch die Form eines Selbstgesprächs – und gab ihm die rhythmische Form eines Gebets oder einer Betrachtung, die ihm von seinen vorher verfassten Gebeten her geläufig war. Der Beweis geht von dem Glaubensdogma aus: ‚Gott ist etwas, über dem sich nichts Größeres denken lässt.‘ In dem Prädikat dieses Satzes – ‚etwas, über dem sich nichts Größeres denken lässt‘ – liegt das eine Argument.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
Bibliographie
Ausgaben
Opera omnia, Hg. F. S. Schmitt, Bd. 1, 21984, 89–139.
Übersetzungen
Prologion, F. S. Schmitt, 1995.
Literatur
W. H. Stenfert: A Dazzling Darkness. St. Anselm's ‚Proslogion‘, 2000.
J. L. Scherb: A.s philosophische Theologie, 2000.
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Schmitt, F.S., Haye, T. (2020). Anselm von Canterbury: Proslogion. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_856-1
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