Zusammenfassung
Das 1938 erschienene kulturwissenschaftliche Werk stellt neben den entwicklungsgeschichtlichen Begriff des ‚Homo sapiens‘ und den zivilisationsgeschichtlichen des ‚Homo faber‘ eine kulturhistorische Definition des Menschen als ‚Homo ludens‘. Die Überzeugung, „daß menschliche Kultur im Spiel – als Spiel aufkommt und sich entfaltet“, hatte Huizinga schon in seiner Antrittsvorlesung (1903) angedeutet und seit 1933 in Vorträgen genauer umrissen. In weit gespannten Sprach- und Geschichtsuntersuchungen zeigt er in diesem Spätwerk „den sehr selbständigen und sehr primären Charakter des Spiels“ auf, das „älter ist als die Kultur“, und sucht nachzuweisen, dass letztlich „in der Funktion des Spiels, das eine selbständige Qualität ist [...], das Gefühl des Eingebettetseins des Menschen im Kosmos seinen ersten, höchsten und heiligsten Ausdruck findet“. Er betont, dass es ihm nicht darum zu tun ist, das Spiel in seiner Bedeutung als Produkt und Bestandteil der Kultur zu betrachten, es geht ihm vielmehr darum, das Spielerische als konstituierendes Element alles Kulturellen zu enthüllen.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
Bibliographie
Literatur
G. J. Heering: J. H.s religieuze gedachten als achtergrond van zijn werken, 1948.
L. I–Min: A Critical Comparative Study of J. H.'s ‚Homo Ludens‘ and R. Caillois' ‚Man, Play and Games‘, 1983.
A. Flitner: Nachwort, in: J. H.: Homo ludens, 2004.
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Schäfer, W., KLL (2020). Huizinga, Johan: Homo ludens. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_4435-1
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