Zusammenfassung
Dieser Erzählungsband, ein Debüt, brachte im Jahr 1999 die lettische Literaturszene aus ihrem alten Trott, postmoderne Werke lediglich distanziert zu konsumieren und akribisch zu dekodieren. Ausgehend von alltäglichen Situationen tauchen die Leser der eher handlungsarmen Ābele'schen Prosa sofort ein in Strudel emotionaler Grenzerfahrungen während der Suche nach sich selbst, auf die sie sich gemeinsam mit den meist weiblichen Hauptfiguren begeben. Die Erzählungen gehen nahe, indem sie archaisch bedingte Abgründe im Menschen erkunden, die dem Leser vertraut sind; Ābele verzichtet dabei auf ein Gesamtbild, auf Allgemeingültigkeit und Lösungen. Die Erzählerin weiß scheinbar genauso wenig wie der Leser, was als Nächstes passieren wird, tastet zusammen mit ihren Figuren nach dem nächsten Schritt, leidet und kämpft mit ihnen. Jeder Weg muss gegangen, jede Krise durchlebt werden, auch wenn dies an den Rand der Gesellschaft, an den Rand des Wahnsinns und für die Autorin auch an den Rand der literarischen Traditionen der lettischen Literatur führt.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
Bibliographie
Literatur
G. Berelis: Neēd šo ābolu. Tas ir mākslas darbs, 2001.
L. Silova: I. Ā., 2004.
Latviešu literatūra 2000–2006, 2007.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Section Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2021 Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature
About this entry
Cite this entry
Doering, M. (2021). Ābele, Inga: Akas māja. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_3-1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_3-1
Received:
Accepted:
Published:
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-05728-0
Online ISBN: 978-3-476-05728-0
eBook Packages: Kindlers Literatur Lexikon (KLL)