Zusammenfassung
Um den Konflikt mit der Zensur im Wilhelminischen Deutschland zu vermeiden, ließ Wedekind sein provokatives Stück über die Nöte der Pubertät unter den Bedingungen einer repressiven Sexualmoral 1891 nicht in Deutschland, sondern in Zürich erscheinen. 1906 wurde die dreiaktige „Kindertragödie“ unter Max Reinhardts Regie in Berlin uraufgeführt. Damit gelingt Wedekind der Durchbruch auf dem Theater. Allerdings ist die Bühnenfassung von 1906 aus Zensurgründen um die beiden Onanieszenen (auf dem Abort und in der Korrektionsanstalt) und die homoerotische Szene im Weinberg gekürzt. Dadurch wird der Text verharmlost und Wedekinds Technik der scharfen Kontraste verfälscht.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
Bibliographie
Literatur
R. Florack: F. W. Frühlings Erwachen, in: Interpretationen. Dramen des 19. Jh.s, 1997, 329–344.
S. Schönborn: ‚Die Königin ohne Kopf‘. Literarische Initiation und Geschlechtsidentität um die Jahrhundertwende in F. W.s Kindertragödie Frühlings Erwachen, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 118, 1999, 555–571.
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Florack, R. (2020). Wedekind, Frank: Frühlings Erwachen. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_19545-1
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