Swift, Jonathan: The Battle of the Books

Zusammenfassung

Diese in den Jahren 1697 bis 1698 entstandene Prosasatire wurde 1704 mit A Tale of a Tub zusammen anonym veröffentlicht. Sie thematisiert den Streit zwischen Antike und Moderne, die ‚querelle des anciens et des modernes‘. Die Diskussion über die Frage, wie die moderne Literatur und die modernen Naturwissenschaften im Vergleich zu den Werken antiker Autoren zu beurteilen seien, hatte nach der großen Auseinandersetzung zwischen Charles Perrault und Nicolas Boileau in der Académie française (1687) auch auf England übergegriffen. In seinem Essay on Ancient and Modern Learning (1690) nahm Sir William Temple entschieden Partei für die Traditionalisten, die an der Vorbildlichkeit der Antike festhielten. Als er daraufhin 1695 und 1697 von William Wotton und Richard Bentley angegriffen wurde, die ihm eine falsche Datierung der Werke Äsops und Phalaris' nachweisen konnten, kamen ihm Charles Boyle mit einer Neuausgabe der Briefe des Phalaris und Swift, der Freund und Privatsekretär Temples, mit The Battle of the Books zu Hilfe. Swift, der nicht genug Interesse für philologische und rein philosophische Probleme aufbrachte, um in diese Kontroverse mit konkreten Argumenten einzugreifen, wandte sich vor allem gegen die Personen Bentleys und Wottons, die er in karikaturistischer Verzerrung zu Urtypen eitler Pedanterie und gehässiger Kritiksucht stilisierte.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH