Zusammenfassung
Ebenso wie bei seinem Buch Der junge Hegel (1948) gehen auch bei dieser 1954 erschienenen philosophiehistorischen Studie Lukács' Vorarbeiten auf die Moskauer Exilzeit zurück. In all seinen Werken aus diesem Zeitraum, einschließlich seiner literaturhistorischen Studien, die ebenfalls erst später veröffentlicht wurden (Goethe und seine Zeit, 1947; Skizze einer Geschichte der neueren deutschen Literatur, 1953), deutet Lukács das Phänomen des deutschen Faschismus nicht als singuläre Erscheinung, sondern sieht es rückgebunden an den Entwicklungsprozess der bürgerlichen Gesellschaft und der ihr immanenten Tendenz zum Irrationalismus, die in der Herrschaft Hitlers schließlich ihre zwangsläufige Manifestation findet. Was sich auf dem Gebiet der Literatur, etwa in der Romantik, als „Bruch mit der Aufklärung“, darstellt, oder in den avantgardistischen Spielarten der Moderne als „Flucht“ oder „Abwendung von gesellschaftlichen Problemen“, soll nun auf dem Gebiet der Philosophie nachvollzogen werden: „der Weg Deutschlands zu Hitler“.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
Bibliographie
Literatur
F. Shafai: The Ontology of G. L. Studies in Materialist Dialectics, 1996.
V. Caysa: Das Ethos der Ästhetik. Vom romantischen Antikapitalismus zum Marxismus. Der junge L., 1997.
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Prill, M. (2020). Lukács, Georg: Die Zerstörung der Vernunft. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_14773-1
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