Zusammenfassung
Der 1902 erschienenen Romantrilogie waren umfangreiche Vorarbeiten vorausgegangen: In Paul Bourgets psychologischem Roman Cosmopolis hatte der Autor das Leben der römischen ‚haute vie‘ studiert, die Italienbücher von Stendhal, Taine, Gautier und Burckhardt hatte er gelesen. Nietzsches späte lebensphilosophische Anschauungen verband er mit dem Thema des Renaissancekults, der um die Jahrhundertwende in Literatur und bildender Kunst dem labilen Décadence-Menschen einen heroischen, eigenmächtigen Gewalttypus gegenüberstellte. Wedekinds antibürgerliche ‚Geschlechts-Moral‘ war dem gesellschaftsfeindlichen Autor ebenso geläufig wie das romantisch-exotische Dekor in Flauberts Salammbô. Aus Skandalchroniken, Feuilletons und Zeitungsmeldungen zog er stoffliche Anregungen, zur Diagnose der psychischen und physischen Dekadenz holte er medizinische Auskünfte ein.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
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Bibliographie
Literatur
L. Ritter-Santini: Die Verfremdung des optischen Zitats. Anmerkungen zu H. M.s Roman ‚Die Göttinnen‘, in: Literatur und bildende Kunst, Hg. U. Weisstein, 1992, 259–278.
I.-G. Dahlem: Auflösen und Herstellen. Zur dialektischen Verfahrensweise der literarischen Décadence in H. M.s ‚Göttinnen‘-Trilogie, 2001.
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Schoeller, W.F. (2020). Mann, Heinrich: Die Göttinnen. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_12438-1
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