Handbuch Gemeinwohl pp 1-15 | Cite as
Hybride Gemeinwohlkonzeptionen
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Zusammenfassung
Die Hybridkonzeption hat den Anspruch, das Beste aus beiden Welten der Gemeinwohltheorie zu vereinen und die Vorteile prozeduralistischer mit denen substanzialistischer Ansätze zu verbinden. Das Wesen des Gemeinwohls ist demnach sowohl durch ergebnisoffene demokratische Prozesse als auch durch verfahrensunabhängige, materiale Werte bestimmt. Ausgehend von dieser Definition, verfolgt mein Beitrag vier Ziele: zu erläutern, auf welchen Prämissen das Basismodell der Hybridkonzeption fußt; anhand zweier prototypischer Varianten – meiner integrativen Theorie und Bohlkens zweistufiger Theorie – aufzuzeigen, wie dieses Modell konkretisiert werden kann; zu prüfen, welche Argumente für und gegen diese Theorierichtung sprechen; und schließlich einen Ausblick auf ihre Potenziale und Perspektiven zu geben.
Schlüsselwörter
Hybridkonzeption Demokratie Substanzialismus Prozeduralismus GemeinwohlLiteratur
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