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Die Analyse latenter Frames und Narrative durch szenisches Verstehen

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Handbuch Medien und Geschlecht

Part of the book series: Springer Reference Sozialwissenschaften ((SRS))

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Zusammenfassung

Latente Frames und Narrative sind eine spezifische Form des Framing, die nicht manifest im Text erkennbar ist. Diese Frames und Narrative stellen – häufig performativ – einen übergreifenden Deutungszusammenhang her, innerhalb dessen Fakten und Ereignisse ausgewählt, in spezifischer Form dargestellt und verstanden werden. Sie präformieren, meist unbemerkt und unbewusst, unser Wahrnehmen und Denken. Versteckte Diskriminierungen, Stereotype und Zuschreibungen können durch die Analyse solcher Frames sichtbar gemacht werden als Teil eines unbeabsichtigten Doing Gender. Als methodischer Zugang zur Analyse latenter Frames eignet sich das szenische Verstehen, die Hypothesenbildung erfolgt auf der Grundlage des abduktiven Schließens.

Das Konzept zum latenten Framing entwickele ich im regelmäßigen Austausch mit der Soziologin und Psychoanalytikerin Ilka Quindeau. Ihr danke ich für inspirierende Gespräche und zahlreiche Hinweise auf weiterführende Theorien.

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Herrmann, F. (2020). Die Analyse latenter Frames und Narrative durch szenisches Verstehen. In: Dorer, J., Geiger, B., Hipfl, B., Ratković, V. (eds) Handbuch Medien und Geschlecht. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20712-0_17-1

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