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Zum Verhältnis von Diversität, Migration und Inklusion in der Berufsbildung

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Handbuch Berufsbildung

Part of the book series: Springer Reference Sozialwissenschaften ((SRS))

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Zusammenfassung

Diversität, Migration und Inklusion bestimmen die aktuellen pädagogischen Diskurse auf unterschiedlichen Ebenen. Inwieweit das auch für das Segment berufliche Bildung gilt und in welcher Weise dort die mit den drei Begrifflichkeiten umschriebenen Zusammenhänge sowie ihre wechselseitige Bedingtheit diskutiert werden, ist Gegenstand folgender Betrachtung: Dass in jüngerer Zeit immer wieder – wissenschaftlich und alltagspolitisch – die UN-Menschenrechtskonvention und der dort gestärkte Inklusionsbegriff (Bildungspolitisch ist 2009 mit der Ratifizierung des Übereinkommens über die Rechte der Menschen mit Behinderungen der Vereinten Nationen – als Spezifizierung der UN-Menschenrechtskonvention – durch die Bundesrepublik Deutschland eine normative Setzung im Hinblick auf ein inklusives Bildungssystem vorgenommen worden. Ungeklärt ist nach wie vor, wer die Umsetzung dieser normativen Vorgaben unter welchen Maßgaben überprüft und ihnen Durchsetzungskraft verschafft. Trotz kumulativer Begriffsverwendung in alltagspolitischen Kontexten steht eine wissenschaftlich-kategoriale Klärung des Inklusionsbegriffs ebenso aus wie die Klärung seines bildungswissenschaftlichen Bedeutungsgehalts.) diskutiert werden, ist lediglich als ein äußerer Anlass zu werten, der eine Teillogik bzw. einen spezifischen Fall der Gesamtproblematik transportiert. Dieser macht jedoch – ähnlich wie die weiteren Fälle bzw. Teillogiken Migration, Gender oder allgemeiner betrachtet als Benachteiligungen oder Diversität diskutiert – auf eine generelle Problematik aufmerksam: auf die Sorge um das Auseinanderfallen von Gesellschaft angesichts tief greifender Transformationsprozesse (vgl. dazu Reckwitz 2017). Letztere offenbaren (auch) in der beruflichen Bildung Modernisierung- und Leistungslücken, die individuelle und gesellschaftliche Risiko- und Gefährdungsbereiche provozieren. Vor diesem Hintergrund ist nichts Geringeres als die Frage nach der Vergesellschaftung von Jugend über die Berufsbildung neu zu stellen.

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Buchmann, U. (2018). Zum Verhältnis von Diversität, Migration und Inklusion in der Berufsbildung. In: Arnold, R., Lipsmeier, A., Rohs, M. (eds) Handbuch Berufsbildung. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19372-0_13-1

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