Skip to main content

Antifeminismus und Antigenderismus in medialen und digitalen Öffentlichkeiten

  • Living reference work entry
  • First Online:
Book cover Handbuch Medien und Geschlecht

Part of the book series: Springer Reference Sozialwissenschaften ((SRS))

Zusammenfassung

Antifeminismus zeigt sich heute in verschiedenen Strömungen wie männerzentriertem oder familienzentriertem Antifeminismus, Antigenderismus oder völkischem Antifeminismus. Digitale Öffentlichkeiten, Print- und Onlinemedien tragen zu seiner Verbreitung bei. Forschungen zum deutschsprachigen Antifeminismus widmen sich antifeministischen Artikulationen antifeministischen Artikulationen in Print- und Onlinemedien sowie mit maskulinistischen Online-Aktivitäten. Sie identifizieren zentrale antifeministische Ideologien und Strategien wie die Verbreitung antifeministischer Positionen durch Online-Medien, eine Neubehauptung hegemonialer Männlichkeit, die diskursive Täter-Opfer-Umkehr und die Verwendung von Hate Speech.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Als emanzipative Männer werden jene Männer bezeichnet, die die Neue Frauenbewegung unterstützen und sich gegen die hegemoniale Männlichkeit und Dominanz engagieren (Lenz 2008).

  2. 2.

    Maskulinismus stellt eine Ideologie dar, die eine männliche Vorherrschaft rechtfertigt. Männer und Frauen werden als grundlegend verschieden betrachtet, während die Annahme einer sozialen Konstruktion von Geschlecht abgelehnt wird (Brittan 1989, S. 4).

  3. 3.

    Als diskursive Ereignisse lassen sich „medial groß herausgestellte Ereignisse“ beschreiben, die „Richtung und Qualität des Diskursstrangs, zu dem sie gehören, mehr oder minder stark beeinflussen“ (Jäger 2009, S. 162).

  4. 4.

    Sagbarkeitsfelder stellen Aussagen dar, „die in einer bestimmten Gesellschaft zu einer bestimmten Zeit geäußert werden (können)“ (Jäger 2009, S. 130). Ihre Bestimmung gibt auch Aufschluss darüber, was in dem jeweiligen Zeitraum nicht sagbar ist.

  5. 5.

    Hierbei handelt es sich um erste Ergebnisse eines noch abzuschließenden Dissertationsvorhabens von Isolde Aigner zu leitmedialen Geschlechterdiskursen am Beispiel von DER SPIEGEL und FOCUS.

Literatur

  • Aigner, Isolde. 2012. „Schrumpfmänner“ im „lila Imperium“ – antifeministische Denkmuster im medialen Diskurs. In Die Maskulisten, Hrsg. Andreas Kemper, 46–57. Münster: UNRAST.

    Google Scholar 

  • Aigner, Isolde. 2016. Politische Bildung gegen Antifeminismus, Sexismus und Geschlechterkonservativismus. Perspektiven für eine gleichberechtigtere Geschlechterkultur. In Geschlecht ist politisch: Geschlechterreflexive Perspektiven in der politischen Bildung, Hrsg. Madeline Doneit, Bettina Lösch und Margit Rodrian-Pfennig, 121–133. Opladen/Berlin/Toronto: Barbara Budrich.

    Chapter  Google Scholar 

  • Brittan, Arthur. 1989. Masculinity and Power. Oxford: Basil Blackwell.

    Google Scholar 

  • Claus, Robert. 2012. Ambivalente Identitäten – Männlichkeiten im Maskulismus zwischen Traditionalismus und Flexibilisierung. In Die Maskulisten, Hrsg. Andreas Kemper, 79–100. Münster: UNRAST.

    Google Scholar 

  • Claus, Robert. 2014. Maskulismus. Antifeminismus zwischen vermeintlicher Salonfähigkeit und unverhohlenem Frauenhass. Friedrich-Ebert-Stiftung. http://www.fes.de/cgi-bin/gbv.cgi?id=10861&ty=pdf. Zugegriffen am 20.09.2017.

  • Drüeke, Ricarda, und Elisabeth Klaus. 2014. Öffentlichkeiten im Internet: Zwischen Feminismus und Antifeminismus. Femina Politica: Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft 23(2): 59–71.

    Google Scholar 

  • Drüeke, Ricarda, und Corinna Peil. 2015. Sprachliche Inklusion versus virtuellen Backlash. In Zwischen Gegebenem und Möglichem: Kritische Perspektiven auf Medien und Kommunikation, Hrsg. Ricarda Drüeke, Susanne Kirchhoff, Thomas Steinmaurer und Martina Thiele, 275–288. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Ferree, Myra Marx, William Anthony Gamson, Jürgen Gerhard, und Dieter Rucht. 2002. Shaping abortion discourse: Democracy sphere in Germany and the United States. Cambridge: Cambridge University Press.

    Book  Google Scholar 

  • Frey, Regina, Marc Gärtner, Manfred Köhnen, und Sebastian Scheele. 2014. Gender. Wissenschaftlichkeit und Ideologie, 2. Aufl. Berlin: Heinrich-Böll-Stiftung.

    Google Scholar 

  • Ganz, Kathrin, und Anna-Katharina Meßmer. 2015. Anti-Genderismus im Internet: Digitale Öffentlichkeiten als Labor eines neuen Kulturkampfes. In Anti-Genderismus: Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen, Hrsg. Sabine Hark und Paula-Irene Villa, 59–77. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Gruber, Laura. 2012. Maskulinismus im Internet. In Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht in Bewegung: Forschungsperspektiven der kommunikations- und medienwissenschaftlichen Geschlechterforschung, Hrsg. Tanja Maier, Martina Thiele und Christine Linke, 163–175. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Gsenger, Marlene, und Martina Thiele. 2014. Wird der #aufschrei erhört? Eine kritische Diskursanalyse der Sexismus-Debatte in Deutschland. kommunikation.medien Onlinejournal des Fachbereichs Kommunikationswissenschaft 3:1–28.

    Google Scholar 

  • Hark, Sabine, und Paula-Irene Villa. 2015a. Anti-Genderismus: Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen. Bielefeld: transcript.

    Book  Google Scholar 

  • Hark, Sabine, und Paula-Irene Villa. 2015b. Eine Frage an und für unsere Zeit“. Verstörende Gender Studies und symptomatische Missverständnisse. In Anti-Genderismus: Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen, Hrsg. Sabine Hark und Paula-Irene Villa, 15–29. Bielefeld: transcript.

    Chapter  Google Scholar 

  • Illgner, Johanna Lea. 2018. Hass-Kampagnen und Silencing im Netz. In Antifeminismus in Bewegung. Aktuelle Debatten um Geschlecht und sexuelle Vielfalt, Hrsg. Juliane Lang und Ulrich Peters, 253–272. Hamburg: Marta Press.

    Google Scholar 

  • Jäger, Siegfried. 2009. Kritische Diskursanalyse: Eine Einführung, 5. Aufl. Münster: UNRAST.

    Google Scholar 

  • Kiepels, Sandra. 2013. Antifeminismus im Zeitungsdiskurs von 1980–2013. Hamburg: Diplomica.

    Google Scholar 

  • Klaus, Elisabeth. 1998. Kommunikationswissenschaftliche Geschlechterforschung. Zur Bedeutung der Frauen in den Massenmedien und im Journalismus. Opladen/Wiesbaden: Westdeutscher.

    Google Scholar 

  • Klaus, Elisabeth, und Margreth Lünenborg. 2013. Zwischen (Post-)Feminismus und Antifeminismus. Reflexionen zu gegenwärtigen Geschlechterdiskursen in den Medien. Gender – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft 5(2): 78–93.

    Google Scholar 

  • Lang, Juliane. 2015. Familie und Vaterland in der Krise. Der extrem rechte Diskurs um Gender. In Anti-Genderismus: Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen, Hrsg. Sabine Hark und Paula-Irene Villa, 167–181. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Lenz, Ilse. 2008. Die neue Frauenbewegung in Deutschland. Abschied vom kleinen Unterschied. Eine Quellensammlung. Wiesbaden: VS.

    Google Scholar 

  • Lenz, Ilse. 2017. Geschlechterkonflikte um Gender und Gleichstellung. In Gender – Theorie oder Ideologie? Hrsg. Thomas Laubach, 27–48. Freiburg: Herder.

    Google Scholar 

  • Lenz, Ilse. 2018. Streit Geschlecht Konflikt. Zum Ansatz der Geschlechterkonflikte. In Georg Simmel und das Leben in der Gegenwart, Hrsg. Rüdiger Lautmann und Hanns Wienold. Wiesbaden: Springer VS.

    Google Scholar 

  • Maihofer, Andrea, und Franziska Schutzbach. 2015. Vom Antifeminismus zum ‚Anti-Genderismus‘. Eine zeitdiagnostische Betrachtung am Beispiel der Schweiz. In Anti-Genderismus: Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen, Hrsg. Sabine Hark und Paula-Irene Villa, 201–217. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Mayer, Stefanie, Edma Ajanovic, und Birgit Sauer. 2018. Kampfbegriff ‚Gender Ideologie‘. Zur Anatomie eines diskursiven Knotens. Das Beispiel Österreich. In Antifeminismus in Bewegung. Aktuelle Debatten um Geschlecht und sexuelle Vielfalt, Hrsg. Juliane Lang und Ulrich Peters, 37–59. Hamburg: Marta Press.

    Google Scholar 

  • Möller, Simon. 1999. Sexual Correctness. Die Modernisierung antifeministischer Debatten in den Medien. Opladen: Leske und Budrich.

    Google Scholar 

  • Müller, Yves. 2010. Gegen Feminismus und „Dekadenz“ – die Neue Rechte in der Krise? In Was ein rechter Mann ist …“: Männlichkeiten im Rechtsextremismus, Hrsg. Robert Claus, Esther Lehnert und Yves Müller, 67–87. Berlin: Carl Dietz.

    Google Scholar 

  • Rosenbrock, Hinrich. 2012a. Die antifeministische Männerrechtsbewegung: Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung. Berlin: Heinrich-Böll-Stiftung.

    Google Scholar 

  • Rosenbrock, Hinrich. 2012b. hate speech: Hass als Emotion und Strategie. In Die Maskulisten, Hrsg. Andreas Kemper, 139–145. Münster: UNRAST.

    Google Scholar 

  • Roßhart, Julia. 2007. Bedrohungsszenario Gender: Gesellschaftliches Geschlechterwissen und Antifeminismus in der Medienberichterstattung zum Gender Mainstreaming. https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/1673/file/rosshart_magister.pdf. Zugegriffen am 10.09.2017.

  • Wamper, Regina. 2017. Das rechte Geschlecht. Geschlechterkonstruktionen in extrem rechten Medien und deren Relevanz für völkisches Denken. Dissertation, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen.

    Google Scholar 

  • Weiss, Alexandra. 2013. „Geschlechterkampf“ – Inszenierungen von Frauenmacht und Männerleid. In Geschlechterverhältnisse und neue Öffentlichkeiten. Feministische Perspektiven, Hrsg. Birgit Riegraf, Hanna Hacker, Heike Kahlert, Brigitte Liebig, Martina Peitz und Rosa Reitsamer, 37–57. Münster: Westfälisches Dampfboot.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Isolde Aigner .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2019 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this entry

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this entry

Aigner, I., Lenz, I. (2019). Antifeminismus und Antigenderismus in medialen und digitalen Öffentlichkeiten. In: Dorer, J., Geiger, B., Hipfl, B., Ratković, V. (eds) Handbuch Medien und Geschlecht. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20712-0_45-1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-20712-0_45-1

  • Received:

  • Accepted:

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-20712-0

  • Online ISBN: 978-3-658-20712-0

  • eBook Packages: Springer Referenz Sozialwissenschaften und Recht

Publish with us

Policies and ethics