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Selbsteinschätzung der gesundheitlichen Belastungen von ErzieherInnen

Subjective assessment of physical and mental stress of educators

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Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Hintergrund

ErzieherInnen sind in Kindertagesstätten vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Es wurde untersucht, welche Belastungen aus Sicht der ErzieherInnen den stärksten Einfluss auf die Gesundheit haben.

Methodik

In dieser quantitativen Untersuchung wurden 53 Fragebögen aus 7 verschiedenen Frankfurter Kindertagesstätten ausgewertet. Der selbstentwickelte Fragebogen bestand aus 57 geschlossenen Fragen, die aus einer vorausgegangenen qualitativen Studie abgeleitet wurden. Davon bezogen sich 15 Fragen auf das Thema Gesundheit, die für diese Untersuchung deskriptiv ausgewertet wurden.

Ergebnisse

Nach Meinung der MitarbeiterInnen haben Lärmbelastung und Stress den stärksten negativen Einfluss auf die Gesundheit. Nur 4 % der Befragten sind noch nie krank zur Arbeit erschienen. Etwa ein Drittel gibt an, täglich zuhause noch an die Probleme der Arbeit zu denken. Für 58 % tragen die Gespräche mit KollegInnen oder die Teilnahme an Supervisionen dazu bei, sich besser entspannen zu können. Die Mehrheit der ErzieherInnen geht davon aus, den Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht bis zum Rentenalter ausüben zu können.

Diskussion

Die aus Sicht der ErzieherInnen am stärksten die Gesundheit beeinflussenden Faktoren – Lärm und Stress – decken sich mit den bisherigen Erkenntnissen. ErzieherInnen erscheinen häufiger krank zur Arbeit und haben eine pessimistischere Einstellung zur Arbeitsfähigkeit bis ins Rentenalter im Vergleich zum Durchschnitt aller Berufsgruppen. Das häufig vorkommende Problem des Grübelns nach der Arbeit kann durch Gespräche oder durch Freizeit in der Familie vermindert werden.

Abstract

Background

Educators in day care centres are exposed to various forms of physical and mental stress. This study investigated which factors were named by the majority of educators as having the greatest influence on health.

Methods

In this study 53 questionnaires from 7 different day care centres in Frankfurt were evaluated. The questionnaires consisted of 57 closed questions that were derived from a previous qualitative study of which 15 questions were related to health and were descriptively analyzed.

Results

According to the reports of the employees the most frequently listed factors with an adverse effect on health were noise and stress. Only 4 % of those questioned had never attended work while ill. Approximately one third ruminated on work problems every day at home and 58 % stated that the conversations with colleagues or participation in group supervision helped them to relax. The majority of educators thought that they would not be able to work until retirement age because of health issues.

Discussion

As reported in other research studies, noise and stress were most often listed by educators as the factors harmful to health. Educators attended work while sick more frequently and had a more pessimistic outlook on the ability to work until retirement age than workers in other professions. The frequently occurring problem of brooding about work issues during leisure time could be reduced by talking with family members about the problems or spending time on family activities.

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Abb. 11

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D.Losch gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.

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Losch, D. Selbsteinschätzung der gesundheitlichen Belastungen von ErzieherInnen. Zbl Arbeitsmed 66, 188–194 (2016). https://doi.org/10.1007/s40664-015-0085-1

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