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Einsatz von Rollenspiel und Theaterelementen in der Psychotherapie, Supervision und Fortbildung

„Wir spielen, bis der Tod uns abholt.“ Kurt Schwitters

Practicing role-playing and theatre elements in therapy, supervision and consulting

“We play till death comes for us.” Kurt Schwitters

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Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie Aims and scope

Zusammenfassung

Dieser Artikel beschreibt anhand von Beispielen aus dem beraterischen Alltag den praktischen Einsatz und den Nutzen von Rollenspielen. Zentral ist, die Klientinnen und Patienten präzise über das Vorgehen und die Ziele von Rollenspiel zu informieren. Kleine theoretische Überlegungen zur Regieführung und Hinweise zum Einsatz von Theatertechniken ergänzen die Beispiele

Abstract

The article describes the practise of role-playing in the context of consulting work and therapy. In picturing a lot of practical examples the article demonstrates the values of role-playing. A central item in this statement of writing is a general introduction to the method of role-playing. Some thoughts about the theory of directing and the useful help of acting-practises complete the statement.

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Notes

  1. Ich sehe Rollenspiele als eine der zentralen Methoden des Psychodramas. Brook (1983, S. 195-197 schreibt im „leeren Raum” über die Wirkung des Psychodramas): „An dieser Stelle möchte ich nur betonen, dass ich über den Wert dieses Psychodramas als Therapie keine Meinung habe…im unmittelbaren Geschehen steht ein unverkennbares Resultat. Zwei Stunden nach Beginn jeder Sitzung sind die Beziehungen zwischen den Menschen ein wenig verändert, und zwar auf Grund des gemeinsamen Erlebnisses, dem sie ausgesetzt waren. (…) die dramatische Sitzung wird ihnen wie eine Oase in ihrem Leben erscheinen. So verstehe ich ein notwendiges Theater”.

  2. Die männliche und weibliche Schreibweise werde ich im weiteren Text abwechselnd benutzen.

  3. Den Begriff der Figur nutzt Brecht (1975, S. 15-24 und S. 72ff): Er verweist damit auf den experimentellen Charakter der Bühne mit der Möglichkeit der Distanzierung (er nannte es den „Verfremdungseffekt”). Die Figur wird schrittweise aufgebaut, „nach und nach” (ebenda, S. 17). Gerade für Rollenspiele im therapeutischen oder beraterischen Kontext ist der Begriff der Figur nützlich: Da der Protagonist auch immer wieder aussteigen und in die Rolle des Zuschauers wechseln und damit in die Position des Beobachters wechseln kann, birgt die „Figur” die Chance, sowohl identifikatorische Aspekte als auch fremde Aspekte handelnd auszuprobieren.

  4. Dabei ist mir das psychoanalytische Konzept der „Übertragung und Gegenübertragung” hilfreich, um mich nicht durch die Geschichten in meine eigenen Geschichten zu verwickeln.

  5. Trance bedeutet für mich, dass ich mit ruhiger Stimme die Spielerinnen einlade, ihre Aufmerksamkeit hin auf die Entwicklung ihrer Figur zu lenken. Ich unterstütze diesen Suchprozess durch physische, psychische, soziale und manchmal auch spirituelle Anregungen bezogen auf die Figur.

  6. Die Idee zu diesem Vorgehen verdanke ich Rolf Durian, der das Burgspiel im Rahmen der Fachtagung „Kreative Methoden in der Personalentwicklung und in der Organisationsberatung” in Wismar 2002 vorgestellt hat.

  7. Die Weiterbildung findet statt im Rahmen von SIMKI, d. h. Sächsisches Institut für die Weiterbildung von methodenübergreifender Kinder- und Jugendpsychotherapie. Die Weiterbildung Psychodrama leite ich gemeinsam mit meinem Kollegen Klaus Schumann.

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Frohn, E. Einsatz von Rollenspiel und Theaterelementen in der Psychotherapie, Supervision und Fortbildung. ZPS 7, 210–225 (2008). https://doi.org/10.1007/s11620-008-0020-y

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