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Auf dem Weg zur Kulturschule – Schulentwicklung und Ästhetisches Lernen

On the way to “Culture Schools”: school development and arts education

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Zeitschrift für Erziehungswissenschaft Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die Einführung der Ganztagsschule ist eine der politischen Konsequenzen, die aus den schlechten PISA-Ergebnissen gezogen wurden. Ganztagsschulen sollen dabei verstärkt mit außerschulischen Partnern kooperieren. In diesem Zusammenhang wurde das Konzept einer Kulturschule entwickelt. Es handelt sich dabei um Schulen mit einem ausgewiesenen kulturell-künstlerischen Profil. Gleichzeitig werden Arbeitshilfen und Methoden entwickelt, Schulen bei dem entsprechenden Entwicklungsprozess hin zu einer „Kulturschule“ zu helfen. Dieser Prozess wird „kulturelle Schulentwicklung“ genannt. Zur Zeit finden an vielen Einzelschulen und vor allem in dem großen Kulturagenten-Projekt (mit rund 150 Schulen in 5 Bundesländern) solche Entwicklungsprozesse statt.

Abstract

The introduction of all-day schooling was one of the political consequences arising from Germany’s poor performance in the PISA study. One of the key ideas here was to boost cooperation between all-day schools and partners offering extra-curricular activities. To this end, the concept of the Culture School was developed. These are schools devoted not only to academic subjects, but also to cultural and artistic pursuits. Special tools and methods have been devised to help schools develop in the direction of a “culture school”, a process known as “cultural school development”. Such development processes are currently under way in many individual schools and above all within the scope of the large-scale project “Cultural agents for creative schools” (with around 150 schools in 5 German states participating).

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Notes

  1. Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung ist der Dachverband von 54 Mitgliedsorganisationen in allen Sparten der Kinder- und Jugendkulturarbeit von den klassischen Künsten über Spiel- und Zirkuspädagogik bis zur Medienpädagogik. Sie entwickelt praxistaugliche Konzepte und fungiert zugleich als Berater der Politik bei der Gestaltung von Rahmenbedingungen (siehe www.bkj.de). Die BKJ hat zudem einen Fachausschuss Hochschule, der eine enge Zusammenarbeit mit der Wissenschaft sicherstellen soll. Die BKJ hat – ohne Berücksichtigung der Schulen – eine Reichweite von ca. 11 Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland mit den Einrichtungen, die von ihren Mitgliedsorganisationen erfasst werden.

  2. Beispiele waren seinerzeit vorgesehene Kürzungen des Musik- und Kunstunterrichts in den Stundentafeln Hamburger Grundschulen oder entsprechende Vorhaben in Berlin, gegen die prominente Künstler und Künstlerinnen öffentlich protestieren; vgl. den offenen Brief „Kulturschaffende protestieren gegen Kürzung von Musikunterricht“ von Simon Rattle und Daniel Barenboim; zu finden unter www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/131995. Zugegriffen:13. Dezember 2012.

  3. „Kulturelle Bildung“ ist der einschlägige Begriff im Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) sowie in zahlreichen Haushaltstiteln auf Bunds-, Länder- und kommunaler Ebene.

  4. Die Reformpädagogik ist eine – auch und gerade politisch – schillernde Erscheinung, deren behauptete Einheitlichkeit möglicherweise durch eine historische Konstruktion v. a. von Herman Nohl zustande gekommen ist (vgl. Oelkers 2005, v. a. S. 19 ff, vgl. auch Oelkers 1999). Einige wesentliche Kennzeichen der deutschen Reformpädagogik (starke Kindbezogenheit, Gemeinschaftsorientierung, Ressentiments gegenüber der industriellen Moderne und der Rationalität) gelten für führende Vertreter aus anderen Ländern, etwa John Dewey, gerade nicht (vgl. Dewey 2010).

  5. Diese Erfahrungen bilden die Basis für das inzwischen erschienene umfassende International Handbook of Creative Learning (Sefton-Green et al. 2011).

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Fuchs, M. Auf dem Weg zur Kulturschule – Schulentwicklung und Ästhetisches Lernen. Z Erziehungswiss 16 (Suppl 3), 257–271 (2013). https://doi.org/10.1007/s11618-013-0426-9

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