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Jedes kind ist anders. Jede Klasse ist anders

Ergebnisse aus dem KILIA-Projekt zur Heterogenität im Anfangsunterricht

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Zeitschrift für Erziehungswissenschaft Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

In diesem Beitrag werden Ergebnisse zur Heterogenität im Anfangsunterricht aus dem Projekt KILIA vorgestellt, die sich auf den Schriftspracherwerb beziehen. Untersucht werden leistungs-und persönlichkeitsspezifische Lernvoraussetzungen (phonologische Bewusstheit, Selbstkonzept im Schriftspracherwerb) und Klassenkontextvariablen (z.B. Klassengröße, Elternunterstützung). Aufgezeigt wird auch, welche Unterrichtsmaßnahmen (z.B. Differenzierung, Freiheitsspielräume) Lehrkräfte ergreifen, um mit dieser Heterogenität umzugehen. Die Ergebnisse belegen nicht nur die sehr große Heterogenität innerhalb einer Klasse, sondern zeigen auch auf, wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Klassen sind, die noch nicht auf unterschiedliche Lehrereinflüsse zurückgeführt werden können. Man kann deshalb durchaus von einer, Schicksalsgemeinschaft“ Klasse am Schulanfang sprechen. Weiterhin wird deutlich, dass es zwischen Erstklasslehrerinnen große Unterschiede in der Durchführung von Differenzierungsmaßnahmen und in der Eröffnung von Freiheitsspielräumen gibt.

Summary

Every kid is different. Every class too — results from the KILIA project on heterogeneity in early schooling

This paper presents the results of the KILIA project, which looked at heterogeneity in the acquisition of literacy during the first years of primary schooling. The project focused on cognitive and non-cognitive prerequisites (e.g. phonological awareness, self-concept in reading) and on context variables (e.g. class size, parent involvement). The instructional methods used by teachers to deal with the heterogeneity are also recorded for comparison. The results not only give evidence for the breadth of variation within classes, but also for significant heterogeneity between classes, which cannot — at this stage — be explained by teachers’ influence. It is, therefore, quite appropriate to speak of ‘classes of fortune’ in early schooling years. Furthermore, the analysis indicates significant differences between teachers in respect of the methods they use to support differences and to open spaces for individual development.

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Martschinke, S., Kammermeyer, G. Jedes kind ist anders. Jede Klasse ist anders. ZfE 6, 257–275 (2003). https://doi.org/10.1007/s11618-003-0026-1

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