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Warum Kommunikation im Internet öffentlich ist

Zu Andreas Hepps Beitrag „Kommunikations- und Medienwissenschaft in datengetriebenen Zeiten“ (Publizistik, Heft 3, 2016)

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A Forum to this article was published on 11 April 2019

A Forum to this article was published on 19 June 2018

A Forum to this article was published on 12 January 2018

The Original Article was published on 07 July 2016

Zusammenfassung

Nachdem in einem der letzten Hefte der Publizistik (3, 2015) Peter Vorderer ein programmatisches Essay verfasst hat, um den Ansatz seiner geplanten Forschergruppe zu umreißen, liegt nun das nächste Essay mit einer ähnlichen Intention vor. Andreas Hepp befasst sich mit „Kommunikation in datengetriebenen Zeiten“. Im Kern plädiert er dafür, die ganze Breite der medienvermittelten Kommunikation zum Gegenstand unseres Faches zu machen und nicht etwa Einschränkungen beispielsweise in Richtung eines Fokus auf „Öffentliche Kommunikation“ vorzunehmen. In einer Welt der Digitalisierung mit ihrer unendlichen Anzahl ganz unterschiedlicher Kommunikationsangebote, mit dem erkennbaren Auseinanderklaffen der Begriffe „Öffentliche Kommunikation“ und „Massenkommunikation“ und der Entstehung etlicher Zwischenformen (z. B. interpersonal-öffentliche Kommunikation) liegt es aus seiner Sicht nahe, die Kommunikationswissenschaft thematisch um sämtliche Formen medial vermittelter Kommunikation zu erweitern. Immerhin nennen wir uns ja in der Regel Kommunikationswissenschaftler und nicht etwa Massenkommunikationswissenschaftler (eine solch breite Definition wäre auch international anschlussfähiger, wenn man etwa das Spektrum der Fachgruppen bei ICA, IAMCR und vergleichbaren anderen nationalen Gesellschaften betrachtet). Eine Auseinandersetzung des Fachs mit der sich verändernden Medienwelt ist notwendig und wird noch bei weitem nicht hinreichend betrieben. Daher liefert Andreas Hepp viele Denkanstöße und Erkenntnisse, was sehr zu begrüßen ist. Ich möchte diese Anstöße aufgreifen, zum Teil bekräftigen, zum Teil gedanklich weitertreiben und zum Teil auch kritisieren bzw. modifizierte Vorschläge machen. Damit ist mein Beitrag weniger eine Auflistung all dessen, was der Verfasser falsch gemacht hat, als Bekräftigung und Erweiterung.

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Notes

  1. Es gibt natürlich auch vermittelnde Sichtweisen im Sinne rein funktionaler Definitionen, wenn etwa Schulz (2006, S. 96) lapidar sagt: „The answer is simple – and I would like to paraphrase the title of one of the late Walter Gieber’s articles (Gieber 1964): Communication research is what communication researchers make it.“

  2. So lautet die Bezeichnung eines Lehrstuhls an der Universität Erfurt.

  3. Natürlich lassen sich auch hier Ausnahmen finden, beispielsweise die schon erwähnte Habilitationsschrift von Winfried Lerg (1970) über das Gespräch oder die zeitgleich erschienene Schrift von Franz Dröge (1970) über das Gerücht.

  4. In der Süddeutschen Zeitung vom 25.9.2016 hat Andreas Diekmann dies nachdrücklich für die Soziologie eingefordert. Siehe http://www.sueddeutsche.de/kultur/geisteswissenschaften-die-gesellschaft-der-daten-1.3178096

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Danksagung

Für wertvolle Hinweise bei der Entwicklung meiner Gedanken danke ich Michael Meyen.

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Correspondence to Hans-Bernd Brosius.

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Diese Replik bezieht sich auf Artikel 10.1007/s11616-016-0263-y.

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Brosius, HB. Warum Kommunikation im Internet öffentlich ist. Publizistik 61, 363–372 (2016). https://doi.org/10.1007/s11616-016-0304-6

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