Zusammenfassung
Resilienz meint eine innere Widerstandskraft gegenüber Belastungen, Bedrohungen der körperlichen und psychischen Gesundheit, die man in sich vorfinden kann. Selbstsorge meint eine aktive, selbstverantwortliche Gestaltung der eigenen Lebensprozesse, um z. B. mit Belastungen und Bedrohungen umgehen zu können. Wenn man beide Begriffe als Polarität betrachtet, dann kann man Selbstsorge begreifen als Bemühung um ein Erkennen und Nutzen von vorfindlichen Widerstandskräften. In diesem Beitrag werden die mentalen Ressourcen für Resilienz erörtert, deren Wahrnehmung und Aktivierung im Coaching in Konflikt- oder Krisensituationen hilfreich sein können. Dies kann als eine Anleitung zur Selbstsorge verstanden werden.
Abstract
Resilience is the internal power of resistance to stress and to threats to physical and mental health. Self-care refers to an active, self-governing organization of one’s own life, in order to deal with stress and threats. When we take these two concepts as polarities, we can understand self-care as an endeavor towards realizing and using of one’s own power of resistance. The author discusses the mental resources of resilience which may be useful in coaching processes in order to deal with situations of conflict and crisis. This can be understood as a form of training in self-care.
Notes
Der Begriff „epistemisch“ ist befremdlich und erklärungsbedürftig: Er leitet sich ab von dem griechischen Wort epistéme: „Erkenntnis, Verstehen, Wissen“; gemeint sind die mentalen Aspekte von Resilienz.
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Schmidt-Lellek, C. Resilienz und Selbstsorge im Coaching. Organisationsberat Superv Coach 21, 353–362 (2014). https://doi.org/10.1007/s11613-014-0386-9
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