Zusammenfassung
Kulturelle Einflussfaktoren auf soziale Ungleichheiten sind Gegenstand neuerer Debatten in der Soziologie, die vor allem exklusive Funktionen von „Kultur“ hervorheben. Auf der Basis einer interkulturell vergleichenden Untersuchung analysiert der Beitrag, inwieweit kulturelle Praktiken und Stile für berufliche Orientierungen und Ausbildungschancen junger Migrantinnen eine Rolle spielen. Junge Migrantinnen und einheimische junge Frauen haben demnach parallele Formen gefunden, um den Übergang zwischen Schule und Ausbildung zu bewältigen. Eine Umsetzung beruflicher Orientierungen und Stilpräferenzen ist aufgrund eingeschränkter Chancen für alle Vergleichsgruppen nicht grundsätzlich gegeben. Doch unterscheidet der qualitative Forschungsansatz, inwiefern kulturelle Praktiken per se oder erst über ihre gesellschaftliche Bewertung für den Verlauf der Statuspassage zwischen Schule und Berufsausbildung relevant werden. Auf diese Weise stehen primäre und sekundäre Effekte von „Kultur“ zur Diskussion.
Abstract
The influence of cultural factors on social inequality have been the subject of current debates in sociology, stressing “culture” as an excluding function. This article, based on a cross-cultural study, analyses if and how cultural styles and practices play a part in educational opportunities and occupational choices of young migrant women. According to this study, the young migrant women and comparable indigenous women found parallel forms of coping with the passage from school to vocational training. Due to limited chances of the groups compared, a successful transformation of life-style preferences and occupational orientation into reality can generally not be taken for granted. The qualitative approach differentiates to what extend cultural practices or rather the social values attributed to them become relevant for the course of the status passage between school and occupational training. In this way both primary and secondary effects of “culture” can be discussed.
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Schittenhelm, K. Primäre und sekundäre Effekte kultureller Praktiken. Koelner Z.Soziol.u.Soz.Psychol 57, 691–713 (2005). https://doi.org/10.1007/s11577-005-0221-6
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