Einleitung

Auf der INTERPOMA 2018 in Bozen wurde Indien als das Land mit dem größten Potential für Äpfel identifiziert (Arora 2018). Auch wenn China mit seinen 44 Mio. t Äpfel in 2016 (FAO 2018) mit Abstand weltweit die Spitzenposition in der Apfelproduktion einnimmt, gilt Indien als Hoffnungsträger Nr. 1 sowohl im Apfelkonsum als auch in der Apfelproduktion. Ein Anstieg der indischen Apfelnachfrage bzw. -konsums um 500 g/Kopf, also nur 3 Äpfel zusätzlich pro Kopf und Jahr, z. B. durch zunehmenden Wohlstand und Gesundheitsbewusstsein, bedeutet eine Nachfragesteigerung um 700.000 t (Arora 2018), die der inländische Anbau im Moment noch nicht befriedigen kann, aber das Potential dazu hätte. Indien ist für Washington State der drittgrößte und wichtigste Apfelabnehmer, vor allem, seit ab Mai 2017 in Indien ein Embargo bzw. Importverbot für chinesische Äpfel besteht. Dieser Beitrag schildert persönliche Eindrücke von Studienreisen der Autorin – zuletzt im Januar 2019 – zur Apfel Supply Chain/Wertschöpfungskette in Indien.

Lage der Obstanbaugebiete – Chilling (Kältereiz) als begrenzender Anbaufaktor und Ursprung der Apfelsorten

Indien mit seinen 1,3 Mrd. Einwohnern besitzt eine im Vergleich zur Weltbevölkerung inzwischen nur noch durchschnittlich wachsende Bevölkerung (1,1 % pro Jahr) mit (langsam) steigendem Wohlstand (Weltbank 2018). Das Bruttoinlandsprodukt beträgt nur US $ 1800/Person/Jahr – bei ungleicher Verteilung und einem jährlichen Anstieg von 7,3 % (2017) im Vergleich zu China mit US $ 8690/Person/Jahr bei ähnlichem Bevölkerungswachstum und Einwohnerzahl. Der heimische Apfelanbau konzentriert sich auf die 4 nordwestlichen Provinzen (Abb. 1) Jammu und Kaschmir (ca. 70 %), Himachal Pradesh (ca. 20 %), Uttarakhand (ca. 10 %) und Arunachal Pradesh (Abb. 1) (Horticulture Statistics Division 2017). Der Obstbau erfolgt in Höhen von 1000–3500 m am Fuße des Himalaya: Nur dort stehen mit 800–1600 CH (Chilling hours) (Chauhan 2016) (Tab. 1) ausreichend Kältereiz (Chilling) für die Blütenbildung zur Verfügung. Wie bei uns wandern die Obstanbaugebiete im Himalaya mit dem Klimawandel nach Norden und von den Tal- in die Höhenlagen (Singh und Patel 2017). Mit den englischen Kolonialherren kamen um 1870 die ersten Apfelbäume mit typisch englischen Sorten, Sämlinge und dem großen, grünen triploiden Kochapfel ‘Bramley‘, in diese Region, bis der dort ansässige Samuel Evan Stokes 1918 amerikanische ‘Red Delicious‘ Mutanten (Tab. 1) wie „Red Chief“, „Jeromine“, u. a. mit ‘Gala‘ als Befruchter aus seiner Heimat mitbrachte, die heute den Anbau dominieren. So stieg die Anbaufläche in H. Pradesh von 400 ha in 1950 auf heute ca. 100.000 ha mit zunehmender Tendenz und stark wachsende Sämlinge werden langsam durch schwächer wachsende Unterlagen ersetzt.

Abb. 1
figure 1

Konzentration der Apfelanbaugebiete im Nordwesten Indiens am Fuße des Himalaya-Gebirges (Die Landkarte von Ravikiran Rao und Nichalp steht in einer Open Source Lizenz zur Verfügung: https://wikitravel.org/shared/File:Map_of_India.svg und wurde verändert)

Tab. 1 Typischer Apfelanbau im Nordwesten Indiens

Seit einigen Jahren wird an Grenzstandorten südlich dieser traditionellen Anbaugebiete im Himalaya in höher gelegenen Regionen in Südindien mit dem lukrativen Apfelanbau und Sorten mit geringem Kälteanspruch geforscht. Diese Experimente werden vom indischen Staat mit wissenschaftlicher Begleitung gefördert oder in Privatinitiative durchgeführt, mit dem Ziel der Einkommensverbesserung und der Versorgung lokaler Märkte mit frischen, einheimischen Äpfeln.

Farmgröße, Eigentumsverhältnisse und Erträge – hohe Preise für Premiumäpfel

Die typische Betriebsfläche in Himachal Pradesh beträgt ca. 1,2 ha (3,1 acres) und ernährt eine Familie. Das Land gehört den Kleinbauern und wird weiter vererbt – eine gute Voraussetzung für nachhaltigen Anbau (Terlau et al. 2018). Apfel ist für die Landwirte die produktivste Kultur – im Vergleich zu Gemüse. Trotz offizieller Maut-Befreiung von Obst/Gemüse müssen Transportgebühren und eine Verkaufskommission von ca. 5–6 % gezahlt werden. Die durchschnittliche Erzeugung des Landes liegt von ca. 2,3 Mio. t Äpfel auf über 300.000 ha (Abb. 2) – im Vergleich zu Deutschland mit 900.000 t auf 33.000 ha –, d. h. ca. 10 t/ha, wobei die Erträge pro Baum in Kleinstparzellen in den Hanglagen Nordindiens schwierig auf ha umzurechnen sind.

Abb. 2
figure 2

Apfelproduktion und Apfelimporte Indiens seit 2013

Anbau und Apfel Obstexporte Indiens – Größtes Importpotential für Äpfel weltweit

Die Apfelernte erfolgt – je nach Höhenlage – von Ende Juli/August bis November zur gleichen Zeit wie bei uns in Europa, in den USA oder in China. Indien ist mit 1,89Mio. t (2013), 2,2 (2015) bis 2,89 Mio. t (2017) und 2,2–2,3 Mio. t (2018) Äpfel (FAO 2018; Abb. 2) auf 314.000 ha – nach China, USA, Polen und der Türkei – der fünftgrößte Apfelproduzent der Welt. Die geerntete Apfelmenge entspricht etwa der Größenordnung Italiens, Irans oder der Türkei. Trotz der beeindruckenden Zahlen macht die Apfelproduktion nur 2,4 % der gesamten Obstproduktion Indiens aus (Arora 2018).

Indien ist regelmäßig mit einem Gemeinschaftstand auf der Fruit Logistica in Berlin vertreten (Abb. 3). Exportiert werden Mangos, Tafeltrauben – nach England, Holland und Deutschland (Abb. 4) (Golombek und Blanke 2020) und Granatäpfel, aber auch ca. 18.000 t Äpfel im Wert von 9 Mio. US $ ins benachbarte Bangladesh und Nepal (Arora 2018) – die Apfelimporte übersteigen diesen Wert um den Faktor 24.

Abb. 3
figure 3

Indiens Gemeinschaftsstand auf der Fruit Logistica in Berlin 2019

Abb. 4
figure 4

Indische ‘Thompson Seedless‘-Trauben im April 2019 im deutschen LEH

Die Apfelimporte liegen zwischen 190.000 t (2014/15), 240.000 t (2015/16), bis 370.000 (2016/17) (FAO 2018; Werth und Kager 2018) und nach dem Chinabann wiederum bei nur 250.000 t (2017/18) und 270.000 t (2018/19) (Ministry of Commerce und Industry 2019). Damit bietet Indien den Apfelexporteuren ein enormes Marktpotential von ca. 200Mio. € jährlich unter strengen Importbestimmungen. Fast die Hälfte der Apfelimporte stammte bisher aus Washington State, von dort sind die Schiffe ca. 40 Tage, von Europa nur ca. 20 Tage unterwegs, sodass Europa einen Handelsvorteil hätte (Arora 2018), aber nur einen Anteil von ca. 10 % an den Apfelimporten hat, davon Italien etwa die Hälfte; Lieferländer der Südhalbkugel sind Chile und Neuseeland (Abb. 5); von Deutschland wurde Anfang 2019 eine erste Ladung ‘Jonagold‘-Äpfel versuchsweise nach Indien verschifft.

Abb. 5
figure 5

Anteile Indiens Apfelimportländer von April 2017–März 2018 (Bezugsbasis der Statistik ist der Warenwert in US-Dollar Ministry of Commerce und Industry 2019)

Importembargo für Äpfel aus China und hohe Einfuhrzölle für USA

Das vorübergehende Importembargo für Äpfel aus China seit Mai 2017 wurde offiziell wegen wiederholten Auftretens der asiatischen Schildlaus Pseudococcus comstocki und des Pilzes Fusarium oxysporum bei Einfuhrkontrollen verhängt. Apfelimporteure müssen bei der Einfuhr ein phytosanitäres Zertifikat, z. B. eine Desinfektion mit Methylbromid, vorweisen und Zoll bezahlen.

Erhebliche Verluste von der Ernte bis zur Lagerung

Mögliche Ursachen für Druckstellen, Verletzungen und Fäulnis der Früchte (Khan et al. 2018) reichen von unsanfter Ernte, Ausschütten der Erntekörbe, unsachgemäßer Sortierung bis zum Langstreckentransport. Aus den Hanglagen müssen die Äpfel erst von Familienmitgliedern, Trägern oder Eseln zu den nächsten Straßen getragen werden (Kireeti und Sharma 2017) bevor sie in 10 oder 20 kg Pappkartons oder 20 kg Holzkisten gepackt werden; Zwischenlagen bestehen aus Zeitung – Stroh – Zeitung und Streifen aus Zeitungspapier um die einzelnen Früchte. Die Verpackung ist plastikfrei, entsprechend einer staatlichen Verordnung zur Vermeidung von Einwegplastik vom 1. Januar 2019. Der Abtransport der Früchte geschieht oft ungekühlt (Abb. 6) 4 bis 8 Tage zu den entfernten Obstgroßmärkten z. T. über schlechte Straßen oder über bessere Straßen und dann mit Maut, die für Obst und Gemüse offiziell erlassen wurde. Bei warmem Wetter können die Verluste 2–3 kg pro 20-kg-Box, d. h. 10–15 %, ausmachen. Bei der Ankunft am Zielort werden Äpfel z. B. mit Druckstellen und Fäulnis aussortiert und die Ware neu – wiederum in Holzkisten – verpackt (Abb. 6) und ansprechend angeboten (Abb. 7), die Holzkisten werden nachhaltig wie in einem Kistenpool wiederverwendet. Beschädigte, aussortierte Äpfel werden z. T. als Mostobst der Saftindustrie für 20 % des ursprünglichen Preises verkauft oder stehen bedürftigen Menschen kostenlos zur Verfügung, d. h. nur ein Teil der beschädigten Äpfel geht verloren.

Abb. 6
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Umpacken indischer Äpfel von Holzkisten in Holzkisten

Abb. 7
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Präsentation indischer Äpfel auf einem Obstmarkt bei Hyderabad – Nachhaltige Verpackung ohne Plastik

Verluste können auch bei unzureichender Lagerung in einfachen Schuppen entstehen (Kireeti und Sharma 2017; Melendez et al. 2017). Clevere Anbauer nutzen nachts die kalte Luft aus den Bergen und öffnen dann ihre Lagerräume (Wani et al. 2018). Weitere Kühl- und CA-Lager werden errichtet, um Lagerverluste zu vermindern und um Äpfel später, und dann gewinnbringender, verkaufen zu können. Bisher besteht noch ein akuter Mangel an bezahlbaren Kühllagern auf allen Ebenen der Vermarktungskette. Der indische Staat fördert die Errichtung von weiteren Kühl- und CA-Lagern. Inzwischen bieten indische Firmen auch solarbetriebene Kühllager vieler Größen an (z. B. ecoZen, ecofrost). Mit den zukünftigen Kühlkapazitäten sollen auch die angestrebten Ertragssteigerungen besser genutzt werden.

Dagegen werden die ausländischen Äpfel in Kühltransportern von Häfen wie Mumbai (ehemals Bombay), Kolkata (Kalkutta) (Abb. 1) und Chennai (Madras) zu den Obstmärkten wie Hyderabad mit fast geschlossener Kühlkette geliefert.

Vermarktung auf dem Obstmarkt Kothapet/Hyderabad und in Hyderabad

Äpfel werden von den Großhändlern entweder in einer Auktion oder in Kommission mit einem „commission agent“ mit 5 % Gewinnanteil verkauft (Abb. 8 und 9). Straßenverkäufer tragen die auf dem Großmarkt (Abb. 10) erworbenen Kartons zu ihrem Stand (Abb. 11) oder nutzen Verkaufskarren (Abb. 12) und verkaufen nach Gewicht oder nach Stück, je nachdem, ob sie eine Waage haben. Diese Art des Obstverkaufens ist eine Möglichkeit, Geld ohne Anstellung und Ausbildung zu verdienen. Weitere Einkäufer beim Großmarkt sind Obstgeschäfte und Supermärkte.

Abb. 8
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Der Kothapet Obstgroßmarkt in Hyderabad mit der zentralen Vermarktungshalle gesäumt von kleinen Obsthändlern

Abb. 9
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Verladerampe – Anlieferung und Abholung indischer Äpfel ohne Kühltransporte

Abb. 10
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Ausladen italienischer Äpfel aus Südtirol aus dem Kühltransporter von Hand

Abb. 11
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Straßenverkäuferin mit Red Delicious aus Chile

Abb. 12
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Verkaufskarren am Straßenrand für Äpfel, Orangen und Granatäpfel

Konsumpräferenzen auf dem Indischen Markt und Preise in Abhängigkeit von Fruchtgröße, Rotfärbung, Herkunft und Marktform

Der indische Konsument bzw. Markt präferiert große (>75mm), rote (oder grüne) Äpfel ohne Schalenfehler – bei geringem Marktanteil grüner Äpfel. Die Konsumpräferenzen spiegeln sich z. B. in den Stückpreisen indischer ‘Red Delicious‘-Äpfel von 10 bis 25 Rs – also Faktor 2,5 – und in den indischen Qualitätsklassen A–C (Ahmad et al. 2014) wider, wobei A 70–100%, B 50–70% und C 0–100% roter Schalenanteil beschreibt.

Die großen Äpfel können dabei eher eine Folge geringen Fruchtbehanges – als Folge unzureichenden Kältereizes und Blüte oder gezielter Ausdünnungsmaßnahmen sein.

Im Januar 2019 waren die Endpreise der Äpfel aus Kaschmir und Himachal Pradesh vergleichbar mit denen anderer Früchte. Die ausländischen Äpfel (Abb. 13) waren fast doppelt so teuer und eben „trendy“, weil man – wie früher in Russland – annahm, alles aus dem Ausland sei erstmal besser (Blanke 2020).

Abb. 13
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Sorten und Preise in einem Supermarkt in Indien: v. l. n. r.: obere Reihe: Fuji (USA) zu Rs 229, zwei rote Sorten (Chile) zu Rs 199, ‘Red Delicious‘ (USA), ‘Rosy Glow‘ (Italien) und Granatäpfel (Rs 199); untere Reihe: ‘Granny Smith‘ (Preis pro Stück/Apfel Rs 39), indische Äpfel aus Himachal Pradesh (Rs 129)

Während in zwei Supermärkten („organised markets“) mit wohlsituierten Kunden das Angebot ausländischer Äpfel im Januar überwog, kehrte sich das Verhältnis auf den Straßenmärkten um. Sowohl im Supermarkt als auch auf dem Straßenmarkt wird ein teurer ‘green apple‘ verkauft, bei dem es sich häufig um importieren ‘Granny Smith‘ aus Neuseeland, Chile oder Südtirol (Tab. 2) handeln dürfte (Yuri und Blanke 2020). Der Großteil der Äpfel wird über Straßenmärkte verkauft.

Tab. 2 Vergleich der Apfel- bzw. Sortenherkunft im Angebot

Apfel – Zeichen des Wohlstandes und Opfer in der Religion

Auch wenn die Mango in Indien als die Königin aller Früchte angesehen wird, besitzt der Apfel Symbolcharakter für Wohlstand – als Geschenk der Brauteltern an die Familie des Bräutigams (Abb. 14) und als Darbietung nach der Andacht im Hindutempel als Prasad für die Gläubigen. Äpfel als religiöse Opfergaben stehen den Priestern oder Gläubigen anschließend zum Verzehr zur Verfügung, d. h. führen nicht zu Lebensmittelabfällen.

Abb. 14
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Dekorierte Äpfel als Symbol bzw. Wunsch für Wohlstand als Hochzeitsgeschenk (© Kavitha Ramesh – mit Genehmigung)

Preisvergleich heimischer, indischer Äpfel versus hohe Preise für Importware

Auf dem Großmarkt in Hyderabad lagen die Preise im Januar 2019 bei den Großhändlern für inländische Äpfel bei 28–35Rs/kg (0,34–0,43€/kg) und für ausländische Äpfel bei 56–145Rs/kg (0,69–1,77€/kg) (Tab. 3), wobei auch Zwischenhändler auf diesem Großmarkt einkaufen und dann wieder teurer an die Endhändler verkaufen (Abb. 15). Die Gewinnspanne zwischen Großmarkt und LEH beträgt 1/2 bis 2/3 des Endpreises, d. h. bei einem Preis von € 1,5 zwischen € 0,75 bis € 1/kg.

Tab. 3 Preise in Hyderabad Januar 2019 (bei Rs = indische Rupien, 1 € = 82 Rs)
Abb. 15
figure 15

Wertschöpfungskette Äpfel in Indien mit dem Flaschenhals Einzelhändler am Großmarkt

Umstrittene Apfelherkunft auf dem Straßenmarkt in Hyderabad – Neues Apfelanbaugebiet in Telangana und Saisonalität

Im Januar wiesen die Straßenverkäufer in Hyderabad bei den nordindischen Äpfeln auf ihre Herkunft hin, die zu dieser Zeit aus dem entfernteren Grenzgebiet Kaschmir (ca. 2500 km; Abb. 16) – und nicht aus Himachal Pradesh (ca. 2000 km) – stammen. Zukünftig werden wohl auch Äpfel aus dem Norden von Telangana, dem Bundesstaat von Hyderabad, nach Hyderabad geliefert; dort entstehen in einer höhergelegenen Region neue Apfelplantagen. Wenn in Hyderabad ab März weniger Äpfel aus Nordindien zur Verfügung stehen, werden in geringem Umfang ausländische Äpfel angeboten, die den meisten Apfelkäufern zu teuer sind. In wärmeren Süden Indiens wachsen auch viele (sub‑)tropische Früchte, so dass Äpfel bei geringer Verfügbarkeit, Geschmackseinbußen bei Qualitätsverlusten und höheren Preisen bei guten Qualitäten weniger häufig gegessen werden als im kühleren Norden Indiens.

Abb. 16
figure 16

Äpfel aus der Grenzregion Kaschmir – in Kartonage verpackt

Fruchtqualität und Geschmacksproben Januar 2019

Bei einer Verköstigung im Januar schmeckten die ‘Red Delicious‘ Äpfel aus Nordindien überlagert mit wenig Süße und wenig Säure, weich, nicht saftig; einzelne Früchte zeigten Druckstellen und wiesen einen unangenehmen Beigeschmack auf. Für die Käufer, die sich die teuren Äpfel nicht leisten können, ist diese Qualität ausreichend, denn diese Äpfel werden verkauft.

Die ausländischen fast doppelt so teuren Äpfel wiesen das ganze Spektrum von wenig bis sehr schmackhaft bezüglich Süße, Säure, Festigkeit und Saftigkeit mit weniger Druckstellen und ohne unangenehmen Beigeschmack auf.

Fazit

Die riesigen Apfel-Potentiale Indiens liegen in einer vielfachen Steigerung des Flächenertrages, Verringerung der hohen Lager- und Transportverluste und Importpotenzial von 250.000 bis 400.000 t jährlich bei hohen Preisen und zunehmender Nachfrage nach gesundem Obst und Gemüse Dank steigendem Wohlstand, Gesundheits- und Umweltbewusstsein bzw. auch staatlichen Bemühungen um einen weitgehenden Verzicht auf Einwegplastik, so dass zur Zeit viele Entwicklungsprojekte des indischen Staates – auch in Zusammenarbeit mit der Weltbank – durchgeführt werden.