Zusammenfassung
In der Bundesrepublik gibt es ca. 70.000 Selbsthilfegruppen. Etwa zwei Drittel arbeiten im Gesundheitsbereich. Hier sind sie wichtige Akteure. Die Leistungen der Selbsthilfe werden mittlerweile als selbstverständliche Ergänzung professioneller Angebote eingefordert. Die Selbsthilfe benötigt daher finanzielle Unterstützung. Der Gesetzgeber hat mit § 20 Sozialgesetzbuch V die gesetzlichen Krankenkassen und mit § 29 Sozialgesetzbuch IX die Träger der medizinischen Rehabilitation zur Förderung der Selbsthilfe verpflichtet und damit eine qualitativ neue Grundlage für die Selbsthilfeförderung geschaffen. Die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen geschieht sehr schleppend. Dennoch wurde durch die gesetzliche Grundlage die Position der Selbsthilfe gestärkt. Nur die rechtliche und institutionelle Absicherung der Selbsthilfe bieten die Gewähr, dass ihre besondere Qualität auch auf andere Bereiche des Versorgungssystems ausstrahlt.
Abstract
Currently there are about 70.000 self-help groups in Germany. Two-thirds are patient self-help organisations offering support for people with different kinds of disabilities. Patient self-help groups thus play a vital role in public health care. Recently, financial support of self-help groups became legally regulated. According to § 20 Sozialgesetzbuch V (SGB V) and § 29 Sozialgesetzbuch IX, respectively, national health insurances as well as public rehabilitation organisations are now obliged to support self-help groups. Although realisation of these measures is progressing slowly, they have strengthen the role of self-help groups in public health care and will allow these groups to expand their activities.
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Jakubowski, A. Neue Entwicklungen in der Selbsthilfeförderung. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 45, 33–38 (2002). https://doi.org/10.1007/s103-002-8383-9
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DOI: https://doi.org/10.1007/s103-002-8383-9