Zusammenfassung
In einer retrospektiven Studie wurden die vom Team des Rettungshubschraubers (RTH) Christoph 16 in Saarbrücken in den Jahren 1994–1996 primär versorgten 51 Patienten in einem Glasgow-Coma- Scale (GCS) ≤8 mit Schädelhirntrauma (SHT) und 96 Patienten mit Polytrauma (PT) bezüglich präklinischer Kriterien, Diagnoseüberprüfung, klinischem Verlauf sowie Outcome untersucht. Die Verletzungsschwere wurde bei den Schädelhirntraumata hauptsächlich mit der Glasgow-Coma-Scale (GCS 3) und bei Polytrauma mit den Schweregraden des National Advisory Comitee for Aeronautics, NACA 5 eingestuft.
Nach der Primärversorgung wurden die Patienten in 71% der Fälle mit dem RTH fast ausschließlich in Krankenhäuser der Maximalversorgung verbracht. Dort wurde die notärztliche Diagnose zu 73% bei Schädelhirntrauma und in 84% bei Polytrauma bestätigt. Das Outcome imponierte in beiden Patientenpopulationen durch einen hohen Anteil an vollständiger bzw. fast vollständiger Restitution einerseits (57%) und einer hohen Letalität (37%) andererseits. Von den Patienten, die lebend ins Krankenhaus gebracht worden waren, starben 25% an ihren schweren Verletzungen. Nur rund 6% der Patienten beider Gruppen wurden mit schweren Residuen entlassen.
Mit dieser Untersuchung wurde eine Datenbasis unter Berücksichtigung wichtiger Aspekte der präklinischen und klinischen Versorgung bis hin zur Beurteilung des Outcome Schwerstverletzter geschaffen, welche als Grundlage für künftige Vergleichsuntersuchungen dienen kann.
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Albrech, M., Bergé-Hasmann, M., Heib, T. et al. Qualitätskontrolle von Rettungshubschraubereinsätzen am Beispiel schwerer Schädelhirntraumen und Polytrauman . Notfall & Rettungsmedizin 4, 130–139 (2001). https://doi.org/10.1007/s100490170083
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DOI: https://doi.org/10.1007/s100490170083