Die aktuelle Infrastruktur des Rettungsdienstes in der Bundesrepublik Deutschland im zeitlichen Vergleich (Teil I)

Zusammenfassung

Im Rahmen von 2 getrennten Projekten der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurde für die Jahre 1994 und 2000 bundesweit die rettungsdienstliche Infrastruktur zu den Bereichen Leitstellen, Rettungswachen, Notarztstandorte, Vorhaltezeiten, Fahrzeuge und Personal erfasst. Die erhobenen Bestandsdaten gewährleisten einen dezidierten Überblick über die bundesweite rettungsdienstliche Infrastruktur sowie deren Veränderungen über einen Zeitraum von 6 Jahren. Auffällig in der zeitlichen Entwicklung ist u. a. die Reduzierung der Rettungsleitstellen in den neuen Ländern. Zur Erschließung weiterer Wirtschaftlichkeitsreserven, verbunden mit einer nachhaltigen Qualitätssteigerung durch die Schaffung bedarfsgerechter Dispositionsbereiche und zweckmäßiger Strukturen, ist die Reduzierung von Rettungsleitstellen auch weiterhin von hoher Aktualität. Unter Kostengesichtspunkten ist aber v. a. der zeitlichen Entwicklung des Rettungsfachpersonals besonderes Augenmerk zu schenken, da rund 70–80% der Gesamtkosten des Rettungsdienstes auf den Personalbereich entfallen. So zeigt sich z. B. für die alten Bundesländer, dass sowohl die Anzahl der besetzten Zivildienstplätze als auch die ehrenamtlich geleisteten Stunden eine rückläufige Entwicklung aufweisen, während beim hauptamtlichen Rettungsfachpersonal ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen ist.

Abstract

Within the framework of two separate projects conducted by the German Federal Agency for Road Traffic, the infrastructure for emergency services was evaluated for the years 1994 and 2000 with regard to control stations, rescue squads, locations of emergency physicians, operating times, vehicles, and personnel. The data collected provide a decisive overview of the nationwide infrastructure for emergency services and the changes that occurred during the 6-year period. The reduction of control stations in the new German states during the time frame studied is striking. To access further economically viable reserves, in conjunction with lasting quality improvement by creating spheres of availability and practical structures designed to meet requirements, decreases in the number of control stations continue to be under consideration. In view of the financial costs involved, attention should particularly be given to developments pertaining to emergency personnel during the time period since approximately 70–80% of total costs for emergency services are incurred for personnel. For example, in the old German states, a downward trend can be noted for the number of those performing alternative civilian service and the number of hours of voluntary service, while the number of professional emergency service workers has clearly risen.