Zusammenfassung
In Deutschland leben rund 600.000 Wohnungslose. Dieses Patientenkollektiv mit ihrem speziellen Erkrankungsspektrum stellt besondere Anforderungen an Rettungsdienstpersonal und Notärzte. So weist ein hoher Anteil der Wohnungslosen psychische Erkrankungen auf, Alkohol- und Substanzmissbrauch wird fast regelhaft angetroffen. Häufig fehlen sowohl Krankheitsgefühl als auch Krankheitseinsicht. Die exakte präklinische Diagnostik und Therapieentscheidung ist für den Notarzt oftmals erschwert, trotzdem dürfen schwerwiegende Erkrankungen nicht übersehen werden. Die Weiterversorgung beispielsweise durch eine mobile Obdachlosenbetreuung sollte angestrebt werden, um durch eine regelmäßige medizinische Betreuung die allgemeine Krankheitsprävalenz sowie die Zahl der Notfallereignisse bei Wohnungs- und Obdachlosen zu vermindern.
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Dr. Alexander Boscher Arbeitskreis Notfallmedizin und Rettungswesen der Ludwig-Maximilians-Universität München, Nußbaumstraße 20, 80336 München, E-Mail: alexander.boscher@anr.med.uni-muenchen.de
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Boscher, A., Ruppert, M. & Lackner, C. Notfallpatienten ohne festen Wohnsitz. Notfall Rettungsmed 5, 512–515 (2002). https://doi.org/10.1007/s10049-002-0498-1
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