Prävention der BK 5101

Zusammenfassung

In den vergangenen Jahrzehnten wurde für die Prävention der BK 5101 ein umfangreicher Katalog primärer und sekundärer, ambulanter und stationärer Maßnahmen entwickelt, deren Effizienz evidenzbasiert belegt ist und die zu einem dramatischen Rückgang anerkannter BK-Fälle trotz einer zunehmenden Zahl von Meldungen geführt haben. Das Spektrum der möglichen Maßnahmen im Sinne des „Verfahrens Haut“ wird dargestellt. Gleichwohl ist in der berufsdermatologischen Praxis immer wieder festzustellen, dass Versicherte während Zeiten der Arbeitsunfähigkeit aus rechtlichen Gründen von Präventionsmaßnahmen ausgeschlossen werden, was in einem Scheitern der Prävention und dem Zwang zur Tätigkeitsaufgabe mit der Folge der Entstehung und Anerkennung einer BK 5101 resultieren kann. Eine rechtliche Klarstellung, ob sich der Präventionsauftrag nach § 3 der Berufskrankheitenverordnung ausschließlich auf aktuell gefährdend Tätige bezieht oder auf alle Beschäftigten, die eine gesundheitliche Gefährdung durch die berufliche Tätigkeit erlitten haben und bei denen die konkret drohende Gefahr des Entstehens einer Berufskrankheit besteht, erscheint wünschenswert.

Abstract

In recent decades a comprehensive catalogue of primary and secondary inpatient and outpatient measures was developed for the prevention of occupational skin diseases (BK 5101). These measures are evidence-based and have led to a dramatic decrease of recognized cases of occupational diseases despite an increasing number of notifications. Nevertheless, health-insured patients have often been found to be excluded from preventive measures during periods of inability to work for legal reasons, which can result in a failure of prevention and compulsory cessation of working resulting in the manifestation and recognition of an occupational skin disease under BK 5101. A legal clarification as to whether the preventive requirements by § 3 of the Ordinance on Occupational Diseases refer exclusively to workers currently exposed to health hazards at work or to all employees who have suffered a health risk through occupational activities and who run a concrete danger to develop an occupational disease appears to be necessary.