Zusammenfassung
Bei bis zu 6% aller alloplastischen Gefäßrekonstruktionen ist mit dem Auftreten eines tiefen Protheseninfekts zu rechnen. Am häufigsten manifestiert er sich in der Leistenregion. Die Behandlungsstrategien zur Infektsanierung zeichnen sich durch eine große Vielfalt mit unterschiedlicher Effektivität aus, was zum einen die Unsicherheit im Umgang mit dem Protheseninfekt, zum anderen die Notwendigkeit zur individuellen Therapieentscheidung unterstreicht.
Zur extraanatomischen Ausschaltung der Leistenregion und der Oberschenkeletage wird über eine Prothesenführung berichtet, die durch ihren retrofemoralen Verlauf die anatomische Lage infizierter infrainguinaler Bypassrekonstruktionen sicher umgeht. Die eigenen Erfahrungen mit dieser Bypassmodifikation an 4 Patienten werden mit den Ergebnissen aus der Literatur diskutiert.
Abstract
Deep graft infections occur in up to 6% of patients following alloplastic bypass reconstruction. In most cases, the inflammatory process includes the inguinal region. Therapeutic strategies for the management of manifest graft infections vary considerably, indicating the uncertainty in dealing with this serious complication on the one hand and the necessity of an individual approach on the other.
We report on the method of retrofemoral obturator bypass grafting for safe anatomic exclusion of the infected inguinal and thigh region. Our experience in four cases is presented and discussed including data from the literature.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Eingegangen: 2. Januar 2001 / Angenommen: 19. Februar 2001
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Debus, E., Sailer, M., Dinkel, HP. et al. Der dorsale Obturatorbypass – eine sichere Möglichkeit zur Ausschaltung der Leistenregion beim Protheseninfekt. Gefässchirurgie 6, 158–163 (2001). https://doi.org/10.1007/s007720100137
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s007720100137