Auch im Jahr 2001 bleibt die Diskussion um das Ausmaß der Lymphknotendissektion bei Patienten mit Magenkarzinom kontrovers [14]. Nachdem die beiden prospektiven randomisierten Studien zum Ausmaß der Lymphadenektomie (LAD) eine erhöhte Morbidität und Mortalität nach D2-LAD aufwiesen [4, 6], erwartete man gespannt die Langzeitergebnisse. Die den Studienplanungen zugrunde liegenden Erwartungen, die Fünfjahresüberlebensrate nach D2-LAD deutlich zu verbessern, konnte nicht erreicht werden [5, 7]. Es zeigte sich aber, dass für bestimmte Untergruppen durchaus eine Prognoseverbesserung möglich war. Dies galt für Patienten mit einem Tumor im Stadium II und IIIa, die nur eine geringe Anzahl von befallenen Lymphknoten aufwiesen. In einigen retrospektiven Studien zeigten sich für diese Tumorstadien nach radikalerer LAD ebenfalls eine Verbesserung der Prognose [27]. Trotz aller Kritik an den Ergebnissen, die in den technischen Schwierigkeiten dieser Studien liegen, muss man bis zum Vorliegen neuer Studien diese Erkenntnisse in die Entscheidungsfindung mit einbeziehen. Daher wird die Frage, wie kann man die Metastasierung in die Lymphknoten vor der Operation bestimmen, immer bedeutender. Diese Vorhersage hat das Ziel, nur bei den Patienten eine radikale Lymphknotendissektion durchzuführen, bei denen dadurch eine Prognoseverbesserung zu erwarten ist.
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Bollschweiler, E., Mönig, S. & Hölscher, A. Lymphknotenmetastasierung – Kann man sie vorhersagen?. Onkologe 7, 604–609 (2001). https://doi.org/10.1007/s007610170088
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610170088