Die obere Einflußstauung oder das Vena cava superior Syndrom (VCSS) stellt die klinische Manifestation einer Obstruktion der oberen Hohlvene dar. Die Behinderung des venösen Blutstroms im Bereich dieses großen Gefäßes und seiner Hauptäste durch Tumor bedeutet eine akute bis subakute Bedrohung für den betroffenen Patienten. Infolge krankhafter Vorgänge im oberen Mediastinum, wird das dünnwandige Gefäß komprimiert, infiltriert oder thrombosiert. Die charakteristischen Symptome entwickeln sich in Abhängigkeit von der Krankheitsursache rasch oder schleichend. Die Erstbeschreibung einer Obstruktion der oberen Hohlvene geht allerdings nicht auf einen malignen Prozeß zurück, sondern erfolgte 1757 bei einem Patienten mit einem syphilitischen Aortenaneurysma [8]. Bis zum späten Anfang dieses Jahrhunderts hatte ein Großteil der Fälle einer oberen Einflußstauung Syphilis sowie Tuberkulose als Ursache. Gegenwärtig sind diese Erkrankungen als Ursachen fast vollständig zurückgegangen und im Vordergrund stehen maligne Tumoren.
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Adamietz, I. Obere Einflußstauung. Onkologe 5, 1046–1053 (1999). https://doi.org/10.1007/s007610050473
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050473