Trotz interdisziplinärer Ansätze und Ausreizung klassischer Therapiemodalitäten gehören Krebserkrankungen weiterhin zu den führenden Todesursachen. Neuere therapeutische Konzepte zielen darauf ab, das patienteneigene Immunsystem durch Einsatz von rekombinanten Tumorvakzinen und spezifischen immuntherapeutischen Maßnahmen in das therapeutische Gesamtkonzept mit einzubeziehen. Voraussetzung für den Erfolg einer solchen Strategie ist die Erkennung von tumorspezifischen oder tumorassoziierten Antigenen bzw. Epitopen durch das Immunsystem des Patienten, dessen Effektorfunktionen interventionell verstärkt werden sollen. Wiewohl die Existenz solcher Tumorzell-spezifischer Strukturen durch die Beobachtung humoraler und zellulärer Immunreaktionen in Tumorpatienten schon lange als gesichert galt, blieb die molekulare Struktur dieser Antigene lange Zeit unbekannt. Erst die Entwicklung von systematischen Klonierungstechniken, die etablierte zytotoxische T-Lymphozyten (CTL) bzw. zirkulierende Antikörper als Sonden verwenden, erlaubte ihre molekulare Charakterisierung. Diese Arbeit stellt die Methoden zur systematischen Identifizierung von Tumorantigenen vor, faßt identifizierte Antigenklassen zusammen und diskutiert ihre Einsatzmöglichkeiten für Diagnostik und Therapie von Malignomen.
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Sahin, U., Türeci, Ö. & Pfreundschuh, M. Vom Immunsystem erkennbare Antigene auf menschlichen Malignomen. Onkologe 5, 659–667 (1999). https://doi.org/10.1007/s007610050425
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050425