Das Korpusendometrium ist als hochsensibles hormonelles Erfolgsorgan bei extrem hoher proliferativer Aktivität zu übersteigertem Wachstum mit verkürzten Zellzyklen fähig. Die unter physiologischen Bedingungen ausgewogene und funktionell notwendige Proliferationssteigerung kann bei unphysiologischer einseitiger hormoneller Überstimulation Wegbereiter für karzinogene Substanzen werden. Neben einem direkten Einfluß diverser Steroidhormone auf die Karzinogenese spielen bei der multifaktoriellen Karzinomentstehung verschiedene Onkogene sowie auch genetische Defekte eine Rolle. Dementsprechend vielseitig ist die Histogenese und Histopathologie des Endometriumkarzinoms mit jeweils unterschiedlichen operativen und adjuvanten therapeutischen Erfordernissen. Die vereinfachte Diagnose „Endometriumkarzinom” ist daher für den Kliniker wenig hilfreich. Er kann und muß vom Pathologen eine präzise Aussage erwarten: 1. zur histologischen Klassifizierung des Karzinoms, 2. zum Differenzierungsgrad. Darüber hinaus ist die Stadieneinteilung von Bedeutung; diese läßt sich am genauesten ebenfalls histologisch ermitteln, ist jedoch in der Regel erst postoperativ in der abschließenden Diagnose möglich.
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Dallenbach-Hellweg, G., Schmidt, D. Histopathologie und Stadieneinteilung des Endometriumkarzinoms inklusive seiner Präkanzerosen. Onkologe 5, 388–395 (1999). https://doi.org/10.1007/s007610050373
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050373