Von allen Patienten mit einem kleinzelligen Bronchialkarzinom befinden sich 70% bei Diagnosestellung im Stadium extensive disease. Für die Primärbehandlung dieser Patienten steht die Kombinationschemotherapie im Vordergrund. Die Indikation zur Strahlentherapie ist bei lokoreginären Problemen, die nicht durch die Chemotherapie beherrscht werden können, und bei Fernmetastasen gegeben. Eine mögliche adjuvante Rolle der Radiotherapie bei der Primärbehandlung ist durch kontrollierte klinische Studien nicht gesichert.
Die Strahlentherapie wird vor allem bei Fernmetastasierung in das ZNS und das Skelett mit guten palliativen Behandlungergebnissen angewendet. Die Ansprechraten bei Hirnmetastasen liegen bei 90%. Bei ossären Metastasen kann strahlentherapeutisch in 70–100% der Fälle eine deutliche Schmerzlinderung, in etwa 50% der Fälle eine Rekalzifizierung und bei einer metastatisch bedingten Myelonkompression eine Besserung der Symptomatik erreicht werden.
Für die Wahl der jeweiligen Gesamt- dosen und der Fraktionierung sind der Allgemeinzustand des Patienten, die Lebenserwartung und das Ausmaß der Krankheitsprogression maßgeblich.
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Latz, D., Wannenmacher, M. Palliative Strahlentherapie in der Behandlung des kleinzelligen Bronchialkarzinoms. Onkologe 4, 1048–1053 (1998). https://doi.org/10.1007/s007610050294
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050294