Deutschland war das erste Land, das am Anfang der 70er Jahre der Bevölkerung zu 5 Krebserkrankungen eine regelmäßige Früherkennung, eine spezielle Untersuchung für asymptomatische Männer und Frauen in definierten Zeitabständen, angeboten hat. Diese Chance wurde nicht genutzt. Keine Ergebnisse wurden vorgelegt. Das Angebot wurde in 30 Jahren weder bezüglich der Frequenz noch der Art der Untersuchungen der wissenschaftlichen Entwicklung angepasst. Auch aus der Verpflichtung, nur wirksame, sichere und wirtschaftliche Maßnahmen anzubieten, ist kein Handlungswille gewachsen. Die Gründe für diese Stagnation sind vielfältig: Sie reichen wahrscheinlich von nicht gewünschter Transparenz ärztlichen Handelns bis zum fehlenden Verständnis der Wirkung einer Früherkennung. Den Interessen, die Früherkennung zur allseitigen Entlastung in den IGEL-Katalog zu verschieben, ist solange entgegen zu wirken, bis eine Nutzen-Schaden-Bilanz vorgelegt wird.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Prof. Dr. D. Hölzel IBE, Klinikum Großhadern, Marchioninistraße 15, 81377 München, E-Mail: hoe@ibe.med.uni-muenchen.de
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Hölzel, D., Engel, J. & Kunath, H. Früherkennung . Onkologe 8, 1030–1039 (2002). https://doi.org/10.1007/s00761-002-0400-2
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00761-002-0400-2