Auswirkungen von Baggerungen und Verklappungen hochwasserbedingter Feinsedimentablagerungen am Fallbeispiel Winterhafen Linz/Donau

Zusammenfassung

Anhand des Fallbeispieles Winterhafen Linz wurden die Auswirkungen von Baggerungen hochwasserbedingter Feinsedimentablagerungen und deren anschließender Verklappung in den Hauptstrom der Donau untersucht. Dabei wurden während der Durchführung der Erhaltungsmaßnahmen die zeitliche und räumliche Ausdehnung der entstehenden Schwebstofffahne und der Einfluss auf die Sohlmorphologie erfasst. Zusätzlich wurde durch Probenentnahmen mittels Air-Lift-Sampler und Schlammgreifer im Bereich der Baggerungen und Verklappungen untersucht, ob und inwieweit das Makrozoobenthos (MZB) durch die Arbeiten beeinträchtigt wird. Während im Baggerbereich des Winterhafens eine Schädigung von 82 % der MZB-Biomasse verzeichnet wurde, wirkte sich die Verklappung der Sedimente nicht negativ auf die Kleintiere der Donausohle aus. Durch die Anwendung mehrdimensionaler Hydrodynamik- und Sedimenttransportmodelle war es möglich, unterschiedliche Szenarien in Bezug auf Durchfluss und Zugabestelle zu modellieren und über die Messbedingungen hinaus Aussagen über die Auswirkungen zu treffen. Basierend auf den Ergebnissen der Studie wurden Empfehlungen formuliert, damit Baggerungen und Verklappungen von Feinsedimenten an der Donau zukünftig optimiert durchgeführt werden können.

Abstract

In the case study “Winterhafen Linz” the effects of dredging/excavating fine sediments previously deposited by flood events and their subsequent dumping into the Danube mainstream were investigated. While this maintenance work was in progress, the temporal and spatial extent of the sediment plume and the changes in bed topography were measured. By employing air-lift samplers and grab samplers in the dredging and dumping areas, the question as to whether, and if so to what extent, the benthic invertebrate community was disturbed by the maintenance work. It could be clearly demonstrated that the sediment dredging severely affected the benthic invertebrates (an 82 % decline in biomass), while the dumping of the material had no effects on the Danube biota. Numerical modeling was used to simulate discharges and dumping locations other than those actually encountered during the monitoring campaign, thus making it possible to extrapolate and draw conclusions beyond the concrete results. These findings in turn provided the basis for recommendations on how to optimize dredging and dumping procedures on the Danube in future.