Das zentrale Selbstkonzept von Gesunden

Zusammenfassung

Die Arbeit unternimmt einen retrospektiven Blick auf das „Hamburger Gesunden-Projekt“. Sie stellt zunächst Ergebnisse einer psychoanalytischen und typologischen Untersuchung an 21 sich gesund fühlenden Probanden dar, die sich auf eine Zeitungsanzeige gemeldet hatten. Im Rahmen des qualitativen Forschungsprozesses wurde für jeden dieser Probanden ein Motto formuliert, das heißt eine zentrale fiktive Selbstaussage zum wesentlichen Prinzip des eigenen psychischen Funktionierens. Die Arbeit geht diesen Formulierungen nach und sieht in ihnen die Formulierung eines integrativen Selbstkonzeptes. Sie verfolgt weiter die Frage nach der Faktizität vergleichbarer integrativer Selbstkonzepte, einer steuernden Funktion solcher intrapsychischer Konzepte für die biografische Entwicklung im Lebensverlauf und ihrer Rolle in der psychoanalytischen Diagnostik und Therapie.

Abstract

The paper discusses the “Hamburg- Healthy- Project” in a retrospective point of view. First the results of the psychoanalytical and typological research project are presented about 21 subjective healthy persons, who were congregated by a newspaper announcement. During the qualitative research process a short characteristic sentence (“Motto”) about each subject was formulated, in sense of a fictional principle of psychic functioning. The paper reanalyses the case histories together with these formulations. These formulations may represent central integrative self concepts. These self concepts may exist and have an important role in the further development of the biographic process. Their role in psychoanalytic diagnostic and therapeutic process is discussed.