Zusammenfassung
Während schon umfangreiche Literatur über sterile Paare und psychische Aspekte der Unfruchtbarkeit existiert, liegen erst wenige Ergebnisse zur Entwicklung von Paaren und deren Kindern nach einer In-vitro-Fertilisation (IVF) vor. In dieser Arbeit werden im ersten Teil die wichtigsten Ergebnisse zu psychologischen Faktoren der Unfruchtbarkeit, zum Partnerschaftsverlauf nach IVF, zur körperlichen und psychischen Entwicklung der Kinder mit besonderer Berücksichtigung der Mehrlinge sowie zur Eltern-Kind-Beziehung in IVF-Familien dargestellt. Im zweiten Teil finden sich neueste Resultate zweier Forschungsprojekte (Berlin und Hamburg). Der Großteil der IVF-Paare war unauffällig hinsichtlich des Verlaufs von Schwangerschaft, Geburt und Partnerschaft. Auch die IVF-Kinder entwickelten sich vergleichbar mit Nicht-IVF-Kindern (Ausnahme: Mehrlinge). Die IVF-Paare wurden allerdings im Umgang mit eigenen Gefühlen und inneren Konflikten als stärker abwehrend im Vergleich zu den Nicht-IVF-Paaren eingeschätzt. Dabei ist zu hinterfragen, ob sich ein vermeidender Umgang mit Emotionen und inneren Konflikten nachteilig auf die Bewältigung anderer Lebenssituationen wie Partnerinteraktion und Eltern-Kind-Beziehung auswirkt.
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Gagel, D., Ulrich, D., Pastor, VS. et al. IVF-Paare und IVF-Kinder . Reproduktionsmedizin 14, 31–40 (1998). https://doi.org/10.1007/s004440050020
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DOI: https://doi.org/10.1007/s004440050020