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Die normale und gestörte Funktion des Corpus luteum

  • ENDOKRINOLOGIE
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Reproduktionsmedizin

Zusammenfassung

Die Angaben über die Häufigkeit einer Corpus-luteum-Insuffizienz (CLI) als Sterilitätsursache schwanken in der Literatur zwischen 3 und 50 %. In einem eigenen Kollektiv lag die Häufigkeit einer repetitiven CLI bei etwa 9 % aller Sterilitätspatientinnen. Auch über die Normwerte von Serumprogesteron herrscht in der Literatur kein einhelliges Bild. Werte < 8 ng/ml sind mit deutlich reduzierter Fertilität verbunden. Die Sekretion von Progesteron erfolgt als Folge pulsatiler LH-Ausschüttung. Im Normalfall führen die in 3- bis 5stündigen Intervallen auftretenden LH-Pulse zu ansteigenden Progesteronspiegeln, wobei 1 bis 2 h vor Auftreten der LH-Episode Progesteronwerte durchaus in niedrigem „insuffizientem“ Bereich liegen können. Auf der Basis einer einmaligen Blutentnahme während der Mittlutealphase ist daher die Wahrscheinlichkeit, fälschlicherweise eine CLI zu diagnostizieren etwa 15 %. In einer ausgedehnten Pulsanalytik gelang es uns, drei Subformen von CLI zu definieren. Die häufigste Form (44 %) einer CLI ist nicht ovariell, sondern hypothalamisch bedingt. In 35 % unserer CLI-Patientinnen reagierte das Corpus luteum nicht auf die regelhaft auftretenden LH-Pulse. Diese Patientinnen reagieren nicht auf eine hCG-Therapie, sondern sollten mit Gestagenen substituiert werden. 21 % unserer CLI-Patientinnen hatten zu niedrige basale Progesteronsekretionen, reagierten aber auf die regelhaft auftretenden Episoden. Bei hypothalamischer Corpus-luteum-Insuffizienz und defektem großen Lutealzellapparat ist eine hCG-Therapie indiziert.

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Wuttke, W., Hinney, B. Die normale und gestörte Funktion des Corpus luteum. Reproduktionsmedizin 14, 18–26 (1998). https://doi.org/10.1007/s004440050018

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