Wirkungen psychosozialer und psychotherapeutischer Interventionen auf das Befinden und das Selbstkonzept im höheren Erwachsenenalter – Ergebnisse von Metaanalysen

Zusammenfassung

Metaanalysiert werden Effekte von 94 psychosozialen und psychotherapeutischen Interventionen auf das Wohlbefinden von Senioren. Im Mittel wird eine Verbesserung des Befindens und eine Abschwächung der selbstbeurteilten Depression um eine halbe Standardabweichung gefunden. Für die fremdbeurteilte Depression beträgt die Effektstärke d=1,15. Während bei Nutzung von Selbstbeurteilungsskalen Zusammenhänge zwischen dem Lebensalter und der Effektstärke ausbleiben, fällt die Verbeserung der fremdbeurteilten Depression in Studien mit älteren Teilnehmern geringer aus. Vergleichsweise hohe Effektstärken treten bei kontrollerhöhenden Interventionen und Verhaltenstherapie auf. Wirksamer sind Interventionen in der Individualbedingung im Vergleich zur Gruppenbedingung, Interventionen mit höher qualifizierten Intervenierenden und Studien mit Heimbewohnern. Implikationen für die Gestaltung von Interventionen im Seniorenalter werden diskutiert.

Summary

Effects of 94 different psychosocial and psychotherapeutic interventions on well-being in the elderly were meta-analyzed. Psychological well-being was improved and self-rated depression decreased for about half a standard deviation. The mean effect size for other-rated depression reached d=1.15. Whereas age of participants did not correlate with change in self-rated well-being or depression, other-rated depression improved less in older samples. High effect sizes derived from control-enhancing interventions and behavior therapy. Sub-analyses showed that individual setting produced higher improvement than group setting. Higher “therapeutic” qualifications and interventions in nursing homes were associated with higher effect-sizes too. Implications for planning inteventions in old age are discussed.