Zusammenfassung
Als Endophthalmitis wird eine Entzündung der intraokularen Gewebe und Flüssigkeiten bezeichnet. Diese kann als gefürchtete Komplikation nach ophthalmochirurgischen Eingriffen, aber auch endogen und posttraumatisch auftreten. Oft droht eine rasche, manchmal schmerzhafte Erblindung, selten auch der Verlust des Auges. Deshalb ist die prompte Diagnose und schnelle und effektive Behandlung für die Prognose entscheidend.
Die akute postoperative Endophthalmitis ist aufgrund der hohen Anzahl intraokularer Eingriffe (Kataraktchirurgie) die häufigste Form dieser Erkrankung. Besteht der klinische Verdacht mit Schmerzen, Visusminderung, Vorderkammerreizzustand mit Hypopyon, Glaskörperinfiltration und erschwertem oder fehlendem Funduseinblick, müssen Glaskörperproben zur Erregerbestimmung gewonnen werden. Dies gelingt am sichersten durch eine Vitrektomie. Dabei werden nicht nur schädigende Entzündungsmediatoren ausgespült, sondern auch Anibiotika – gegebenenfalls in Kombination mit einem Antimykotikum und/oder Steroiden – intravitreal injiziert. Zur Dämpfung der Immunreaktion ist der Einsatz von systemisch applizierten Steroiden vorteilhaft. Im Verlauf muß die antibiotische Behandlung gelegentlich nach Resistenzbestimmung angepaßt werden. Die Auswahl der Präparate zur systemischen Behandlung hängt wesentlich von ihrer Penetrationsfähigkeit durch die Blut-Augenschranke und bei intravitrealer Applikation von ihrer Neurotoxizität ab.
Entscheidend zur Eingrenzung der Diagnose Endophthalmitis ist die gezielte Anamnese. Wegen des zu erwartenden Erregerspektrums ist die Einordnung in postoperativ, posttraumatisch oder endogen entscheidend. Hieraus ergeben sich konkrete Behandlungsempfehlungen.
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Luther, T., Bartz-Schmidt, K. Endophthalmitis. Ophthalmologe 96, 758–771 (1999). https://doi.org/10.1007/s003470050493
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