Autologe Nasenschleimhaut-transplantation frühzeitig nach schwersten okularen Verätzungen

Die Therapie schwerster Verätzungen ist immer noch problematisch. Im Verlauf kommt es häufig zu ausgeprägten Mukusmangelsyndromen, zu deren Therapie an der Augenklinik der Universität Erlangen-Nürnberg seit 1984 die autologe Nasenschleimhautplastik etabliert ist. Wir berichten über erste Erfahrungen beim Einsatz der Nasenschleimhautplastik frühzeitig nach schwersten Verätzungen.

Patienten: Prospektiv wurden 9 Patienten (8 Männer, 1 Frau) mit autologer Nasenschleimhautplastik innerhalb von 14 Tagen nach schwerster okularer Verätzung untersucht. Bei allen Patienten lagen ein fast zirkulärer Defekt des kornealen Randschlingennetzes, eine großflächige konjunktivale Nekrosezone sowie eine persistierende Epithelialisierungsstörung vor. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 38 Monate.

Ergebnisse: Bei allen Patienten besserten sich die subjektiven Beschwerden, und es wurde eine ausreichende okulare Befeuchtung erzielt, die zur raschen Reepithelialisierung führte. Bei 2 Patienten traten im Verlauf leichte Symblephara auf. Fünf Patienten erreichten einen Visus ≥0,1.

Schlußfolgerung: Eine frühzeitige Nasenschleimhauttransplantation scheint den Verlauf schwerer okularer Verätzungen günstig zu beeinflussen.

The treatment of severe eye burns is still complicated. Since 1984 we have performed autologous nasal mucosa transplantation for the severe mucus deficiency syndromes often occurring during follow-up. Now we report on our initial experience using nasal mucosa transplantation shortly after severe burns.

Patients: Prospectively, nine patients (eight male, one female) were examined after autologous nasal mucosa grafting within 14 days after eye burns. In all patients there was an almost complete defect of limbal vascularization, large areas of necrotic conjunctiva and prolonged epithelialization problems. The patients were followed for an average of 38 months.

Results: In all patients the subjective complaints lessened and sufficient ocular wetting led to rapid reepithelialization. During the follow-up period two patients showed light symblephara. In five patients visual acuity improved to ≥20/200.

Conclusion: Early nasal mucosa transplantation is an additional tool in the treatment of severe ocular burns.